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Ärzte im Generalstreik

Viele Praxen bleiben sechs Tage geschlossen


Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Der Protest der niedergelassen Ärzte in Deutschland gegen aus ihrer Sicht unhaltbare Arbeitsbedingungen, ausufernde Bürokratie und chronische Unterfinanzierung medizinischer Leistungen weitet sich aus: Der Verband Freie Ärzteschaft hat für Freitag, 24. März zu einem nationalen Protesttag in Berlin aufgerufen. Auch zahlreiche Patienten-Selbsthilfegruppen wollen sich an dieser Aktion beteiligen. Bereits am 18. Januar hatten mehr als 20 000 Ärzte und Arzthelferinnen vor dem Bundesgesundheitsministerium für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert.
Am 24. März beginnt der Demonstrationszug um 12 Uhr. Danach findet von 13.30 bis 15 Uhr eine große Kundgebung statt. »Der erneute nationale Protesttag ist Auftakt für eine Protestwoche, in der bundesweit die meisten der 100 000 Arztpraxen komplett bis zum 31. März geschlossen bleiben«, sagte Verbandsvorsitzende Martin Grauduszus dieser Zeitung. In Ostwestfalen-Lippe werden die Praxen für drei Tage, vom 29. bis 31. März, schließen.
In Ostwestfalen-Lippe findet bereits am 1. März ein »berufspolitischer Aschenmittwoch« im Ringlokschuppen in Bielefeld statt. Ebenso wie am 1. März sollen auch am Donnerstag, 2. März die Praxen nicht geöffnet werden. Eine landesweite Protestkundgebung der Ärzte mit Streikaktionen ist außerdem am Mittwoch, 8. Februar von 11 Uhr an in Essen geplant.

Artikel vom 01.02.2006