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Vater der Videokunst

Nam June Paik 73-jährig in Florida gestorben


Miami (dpa). Der als »Vater der Videokunst« bekannte Künstler Nam June Paik ist tot. Paik sei am Sonntagabend in seiner Wohnung in Miami (US-Bundesstaat Florida) gestorben, hieß es gestern auf der Website des aus Korea stammenden Künstlers. Paik war 73 Jahre alt. Er werde in den nächsten Tagen in New York beigesetzt, hieß es von seiner Familie.
Der »Allroundkünstler« Paik, der einem weltweiten Publikum vor allem durch seine Installationen und Videoskulpturen bekannt wurde, begann seine Laufbahn als Komponist. Er studierte in Japan und in Deutschland Kunst- und Musikgeschichte. An der Musikhochschule Freiburg studierte er Komposition. Bereits in den 50er Jahren machte er durch Musikexperimente auf sich aufmerksam, mit denen er das Publikum durch das Zertrümmern von Instrumenten schockieren wollte.
In den 60er Jahren nahm Paik das Medium Fernsehen in seine Arbeiten auf. Er war auch Mitglied der Fluxus-Bewegung, die durch ihre Aktionskunst einen prägenden Einfluss auf die Entwicklung der modernen Kunst hatte. Mitte der 60er Jahre entstanden Paiks erste »Multi-Monitor-Installationen«, bei denen er aus mehreren Bildschirmen eine Skulptur aufbaute. Nach einem Schlaganfall 1996 war er auf den Rollstuhl angewiesen.

Artikel vom 31.01.2006