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36:22 - Deutschland
feiert Schützenfest

Handball-EM: Florian Kehrmann gelingen neun Treffer

Basel (dpa). Die deutschen Handball-Männer sind mit einem Schützenfest in die EM-Hauptrunde gestartet und haben sich die Chance auf das Halbfinale erhalten. Der Titelverteidiger zauberte in Basel die Ukraine mit 36:22 (15:13) und hat in Gruppe 1 nun 3:3 Punkte.
Vor nur 2000 Zuschauern in der St. Jakobshalle waren Torhüter Henning Fritz (Kiel) und Florian Kehrmann (Lemgo/9/1) die überragenden Spieler in der Auswahl des Deutschen Handballbundes. Im zweiten Hauptrundenspiel trifft das Team von Bundestrainer Heiner Brand heute (15.15/ZDF live) in der Neuauflage des EM-Finales von 2004 auf Slowenien. Dritter Kontrahent ist am Donnerstag (15.15/ARD live) Polen.
»Das war ein wichtiger Sieg gegen einen starken Gegner. Wir haben den Gegner Zug um Zug nieder gekämpft«, sagte Brand, der über die weiteren Aussichten aber nicht spekulieren wollte: »Wer Rechenspiele machen will, soll sie machen.«
»Wir haben unser Soll erfüllt«, verkündete Kehrmann. Und Pascal Hens (Hamburg) ergänzte: »Am Ende war es ein Schaulaufen. Wenn man mit 14 Toren Vorsprung gewinnt, macht das Spaß. Es war wichtig, dass wir in der Abwehr super gestanden und dem Rückraum den Zahn gezogen haben. Irgendwann hatten die dann keine Lust mehr.«
Nachdem der ukrainische Rückraumspieler Sergej Schelmenko zunächst nach Belieben traf und bis zur 15. Minute fünf Tore erzielte, übernahm die deutsche Mannschaft die Initiative. Torsten Jansen (Hamburg) erzielte mit dem 6:5 (10.) die erste Führung.
Immer besser kam anschließend Welthandballer Henning Fritz ins Spiel. Der Torhüter des THW Kiel parierte Wurf um Wurf und zog den Ukrainern den Zahn. Zudem fand Rechtsaußen Kehrmann zu gewohnter Treffsicherheit zurück und nutzte die Ballgewinne zu Kontertoren. Dadurch erkämpfte sich die DHB-Auswahl bis zur Pause einen 15:13-Vorsprung.
Auch in der zweiten Halbzeit verbreitete der Olympia-Zweite keinen spielerischen Glanz. Doch aus der sattelfesten Abwehr und mit Hilfe des grandios haltenden Fritz kaufte die deutsche Mannschaft dem Kontrahenten zusehends den Schneid ab. Für die Entscheidung sorgte der Titelverteidiger zwischen der 40. und 46. Minute, als er keinen Treffer zuließ und auf 24:15 enteilte.
Deutschland: Fritz (THW Kiel), Bitter (SC Magdeburg) - Hens (HSV Hamburg/5), von Behren (VfL Gummersbach/2), Roggisch (SC Magdeburg), Klein (TV Großwallstadt/1), Preiß (TBV Lemgo/4), Hegemann (VfL Gummersbach/2), Kraus (Frisch Auf Göppingen/3), Zeitz (THW Kiel), Jansen (HSV Hamburg/4), Klimowets (SG Kronau/Östringen/2), Kehrmann (TBV Lemgo/9/1), Michel (Frisch Auf Göppingen/4)
Ukraine: Schelmenko 5, Petrenko 4, Stetsjura 3, Kostetski 3, Andrejuschtschenko 2, Kisil 2, Gurkowski 2, Tchorewski 1

Artikel vom 01.02.2006