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Hauptschulen
»ganztags«

Stadt stellt Antrag


Bielefeld (MiS). Fünf Hauptschulen mit zusammen 1622 Schülern sollen in Bielefeld in Ganztagsschulen umgewandelt werden. Entsprechende Anträge werden beim Land gestellt (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Der Schulausschuss des Rates sprach sich gestern einstimmig dafür aus, dass künftig an Baumheide-, Brodhagen-, Luther-, Markt- und Siekerschule auch nachmittags für alle verbindliche Unterrichtsangebote gemacht werden sollen. Diese Möglichkeit räumt das Schulministerium jetzt ausdrücklich ein. Bei der Umstellung des Schulbetriebs fallen für Umbauten und Ausstattung Kosten in Höhe von fünf Millionen Euro an, von denen zehn Prozent aus der Stadtkasse gezahlt werden müssten. An der Hauptschule Heepen und an der Adolf-Reichwein-Schule in Sennestadt gibt es schon jetzt Ganztagsunterricht.
»Greifen Sie mit beiden Händen zu«, warb Schuldezernent Dr. Albrecht-Peter Pohle vor den Schulpolitikern für das neue Konzept. Er traf dabei auf offene Ohren. Es gab Lob von allen Seiten. Dr. Inge Schulze (Grüne) fand das Vorhaben »vorbildlich«: »So müssten auch die Ganztagsangebote an der Grundschule organisiert werden.« Anders als bei der Grundschulbetreuung fallen für die Eltern bei der Ganztagshauptschule keine zusätzlichen Kosten an.
»Wir können es uns nicht leisten, dass der Bildungserfolg vom Sozialstatus abhängt«, begründete Schulrat Harald Drescher die angestrebte Umwandlung, mit der vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund profitieren sollen. Allerdings betonte er auch, dass voraussichtlich nicht alle fünf Bielefelder Schulen berücksichtigt werden könnten: »Die Auswahl nehmen Bezirksregierung und Ministerium vor.«

Artikel vom 01.02.2006