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unserer Stadt
»Was meinen Sie wohl, wo wir uns kennen gelernt haben?«, fragt Guoan Li mit Blick auf seine deutsche Ehefrau Christine und gibt schmunzelnd gleich selbst die Antwort: »Natürlich beim Chinesen!« Das war vor elf Jahren in Schloß Neuhaus, und nach der Hochzeit im Jahr 1997 vereinte die beiden ein Wunsch: »Wir wollen beruflich gemeinsam etwas machen.« Gesagt, getan - 1998 eröffnete das Paar das inzwischen in Sennestadt sehr bekannte, am Reichowplatz gelegene China-Restaurant »Macao«.
Dabei ging der Lebensweg von Guoan Li (49) zunächst in eine ganz andere Richtung. Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt Guangdong in der Volksrepublik China machte er eine Tischlerlehre, wurde Mathematik-Lehrer an der Mittelschule in Huguang, absolvierte an der Fremdsprachenuniversität Guangzhou ein Studium, wurde dort schließlich Chinesisch-Deutschlehrer. Und weil ihn schon von Kindesbeinen an »das hoch entwickelte und starke Deutschland« interessierte, arbeitete er nebenher als Dolmetscher und Übersetzer für mehrere deutsche Firmen, wurde Repräsentant bei »Huaxing Equipment« in Hongkong, später für deren Niederlassung in Bielefeld. An der Uni absolvierte Guoan Li ein Deutschstudium, arbeitete aus Aushilfskellner im China-Restaurant »Mac Wang« in Brackwede, um sein Studium zu finanzieren.
Danach bekam er einen Job als Kellner im »China Palace« in Schloß Neuhaus, wagte schließlich »den mutigen, aber nicht einfachen Schritt« in die Selbstständigkeit. Die Gäste im »Macao« waren vom ersten Tag an begeistert, viele gehören zur Stammkundschaft, genießen die exzellente Gastronomie. Die Enten sind selbst gegrillt, die Frühlingsrollen täglich frisch zubereitet. Und der 49-Jährige kennt die Vorlieben seiner Stammgäste, weiß sogar die Nummer auf der Speisekarte ganz genau.
Legendär ist das Büffet an jedem letzten Samstag im Monat. Hier bietet der Gastronom vieles auf, was die chinesische Küche zu bieten hat. Unterstützt wird Guoan Li in der Küche von einem speziellen chinesischen Koch. Sofern es die knapp bemessene Zeit zulässt, beschäftigt sich Guoan Li mit Lesen, vorrangig natürlich mit deutscher Geschichte und Landeskunde.
Artikel vom 31.01.2006