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Alles Wissenswerte
rund um kleine Füße

»plus12« schützt vor Fehlkäufen und misst die Schuhinnenlänge

Von Larissa Kölling
Bielefeld (WB). Ein Schuh muss sich am Fuß orientieren und nicht umgekehrt. Doch der Schuhkauf ist mit den kleinen Rackern gar nicht so einfach. Das Fuß- und Schuhmessgerät »plus12« hilft, die Passform der neuen »Treter« rasch und zuverlässig zu überprüfen.

Schon in den 50er Jahren haben Untersuchungen zur Passform von Kinderschuhen ergeben, dass mehr als die Hälfte der Kinder zu kurze Schuhe trägt - daran hat sich bis heute nichts geändert. Beim österreichischen Forschungsprojekt »Kinderfüße - Kinderschuhe« konnte erstmals nachgewiesen werden, dass zu kurze Kinderschuhe negative Veränderungen an Kinderfüßen bewirken können.
Wenn Kinderfüße nur gelegentlich in zu kleinen Schuhen stecken, sind keine gravierenden Auswirkungen zu befürchten - höchstens Hautrötungen, Blasen und schmerzhafte Füße. Schlimm wird es erst, wenn die Schuhe über mehrere Entwicklungsphasen hinweg zu klein sind und der nötige Ausgleich durch häufiges Barfußgehen fehlt.
Durch die Stauchung (zu kurze Schuhe) und Pferchung (zu enge Schuhe) der Zehen verändert sich die Zehenstellung. Die Folgen sind schmerzhafte Gelenkentzündungen und krankhafte Gelenkveränderungen (zum Beispiel: Hallux valgus: Schiefstellung der Großzehe).
Wenn die Zehen im Schuh verschoben werden, ändert sich auch die natürliche Zugrichtung der Muskulatur. Die Folgen können Muskel- und Sehnenschmerzen sowie Entzündungen und Verkürzungen der Fußmuskulatur sein. Zu kleine Schuhe und erzwungene Stellungsveränderungen der Gelenke und Muskulatur begünstigen Durchblutungsstörungen. Die Folgen sind Kälte- und Taubheitsgefühl sowie Venenleiden wie zum Beispiel Krampfadern.
Wenn die Basis, also die Füße, beeinträchtigt ist, wirkt sich das auf den ganzen Körper aus. Die Veränderung der Körperstatik kann Knie-, Hüft- und Rückenbeschwerden auslösen.
Auch das Herz-Kreislaufsystem kann indirekt darunter leiden. Zahlreiche sportliche Tätigkeiten setzen ein problemloses »Funktionieren« der Füße voraus.
Um die korrekte Passform der Schuhe zu überprüfen, ist der Konsument weitgehend auf den Schuhhandel angewiesen. Dort wird aber üblicherweise nur die Fußlänge, nicht aber die Innenlänge des Schuhes gemessen. Die österreichische Studie hat gezeigt, dass die Eltern die Füße ihrer Kinder gerne zuhause überprüfen möchten. Im Juni 2004 ist nach einjähriger Entwicklungsarbeit das »plus12« auf den Markt gebracht worden. Das millimetergenaue Messgerät für Kinderfüße und die Innenlänge von Kinderschuhen fügt automatisch den Mindest-Spielraum für passende Schuhe (12 mm) hinzu. So ist schnell klar, ob der Schuh noch oder schon passt.
98 Prozent aller Menschen kommen mit gesunden Füßen zur Welt, aber nur noch 40 Prozent haben gesunde Füße, wenn sie erwachsen sind. Wie Kinderfüße gesund bleiben und wie man Kinderschuhe auf Herz und Nieren testet, erklärt der Sportwissenschaftler Wieland Kinz in seinem sehr informativen Buch »Kinderfüße-Kinderschuhe«.
Das Messgerät kann im Internet bestellt werden.
www.kinderfuesse.com

»Kinderfüße - Kinderschuhe«, Wieland Kinz, 54 Seiten, ISBN 3-00-0058789-6, 9,50 Euro.

Artikel vom 03.02.2006