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Kfz-Handwerk »hat eine Zukunft«

35 Gesellen freigesprochen: Primus hat schon eine Anstellung in Irland

Bielefeld (uko). 35 frischgebackene Gesellen und Gesellinnen der Kraftfahrzeug-Innung Bielefeld sind am Wochenende freigesprochen worden. Gemeinsam mit ihren Ausbildern feierten die Kfz-Mechaniker des Jahrgangs 2006 »Unterm blauen Dach« in Vilsendorf ihren Abschluß.

»Unser Beruf hat Zukunft«, rief Innungs-Obermeister Rüdiger Schlomm den neuen Gesellen zu. Kfz-Mechaniker würden gebraucht, sagte er. In einem feierlichen Rahmen wurden den Lehrabsolventen von den Mitgliedern des Gesellenprüfungsausschusses der Kraftfahrzeug-Innung Bielefeld dann die Gesellenbriefe übergeben.
Zwei von ihnen durften sich zudem über besondere Auszeichnungen freuen: Christina Hönerhoff von der Altenhagener Firma RKF Fahrzeugtechnik und Jan Senftleben von der Firma Neotechnik Göthe & Prior in Sennestadt schlossen als die Besten ihres Jahrgangs die Ausbildung ab. Beide Primusse haben auch schon konkrete Pläne für ihre Zukunft: Jan Senftleben ist von seinem Arbeitgeber als Geselle übernommen worden. Der 22-jährige Unterbrandmeister der Löschabteilung Lämershagen möchte indes in der Zukunft eine Karriere bei der Berufsfeuerwehr beginnen.
Christina Hönehoff dagegen zieht es ins europäische Ausland. Sie hat im Rahmen des Lehrlingsaustausches der Kreishandwerkerschaft bereits Aufenthalte in Norwegen, Frankreich und Irland hinter sich, hat sich jetzt für die Grüne Insel entschieden. Die 23-jährige Gesellin wird in wenigen Tagen eine Arbeitsstelle in einer Citroën-Niederlassung in Ennis im irischen County Clare antreten.
»Wir wissen, daß Ihr in dem nächsten Abschnitt Eures Berufslebens ohne Lernen und Weiterbildung den Anschluß an die rasche Entwicklung der Kraftfahrzeugtechnik verliert«, warnte auch Berufsschullehrer Martin Schmelz die neuen Gesellen in seiner Festansprache. Fachkompetenz in der Kfz-Technik zu behalten, erklärte Schmelz als Mitglied des Gesellenprüfungsausschusses, »ist vergleichbar mit dem Rudern gegen den Strom. Wenn man aufhört, treibt man zurück.«
Mit der bestandenen Gesellenprüfung sei ein wichtiges Ziel erreicht. Die Zeit, da die jungen Auszubildenden ins Lager geschickt wurden, »um eine Dose Knackpatronen für den Drehmomentschlüssel oder eine Dose Getriebesand zu holen«, sei vorbei.
Allerdings, so schränkte Schmelz ein, sei die Arbeit in der Berufsschule »nicht immer leicht« gewesen. »Auch ihr seid aus unserer Sicht wieder PISA-Schüler gewesen.« Die Prüfungsergebnisse machten dies deutlich. Dieser erste Berufsabschluß stärke indes das Selbstbewußtsein der Gesellen. Dieser Abschluß biete eine auf die Berufsausbildung aufbauende Weiterbildung zum Kfz-Servicetechniker und Meister.
Die frischgebackenen Gesellen der Pkw-Instandhaltung: Norbert Altermann, Jörg Bockhorst, Tim Philipp Böttger, Benjamin Dröge, Arnd Gräfe, Michael Groth, Daniel Grulich, Michael Habighorst, Waldemar Holzmann, Viktor Kemling, Marco Klamt, Jörn Kosse, Jan Kramer, Alex Kromm, Patrick Kromrei, Alexander Müller, Alexander Nitz, Stefan Oltmann, Daniel Pauls, Marcus Rupprecht, Martin Schamscha, Claas Schlagkamp, Oliver Schröder, Jan Schulte, Ary Karou Khalaf Selo, Thomas Wagner und Nils Zaworka; Nutzkraftwagen-Instandhaltung: Heiko Fahl, Bülent Gürses, Christina Hönerhoff, Maik Leeser, Pascal Rambow, Jan Senftleben, Sascha Stefan und Andreas Weniger.

Artikel vom 30.01.2006