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Mann achtet bei Kleidung
auch auf Funktionalität

Brinkmann und Gore entwickelten neue Herrenjacke

Berlin/Herford (WB/in). Bugatti und sonst nichts. Bislang gibt es ein einziges Modegeschäft in Prag, in dem ausschließlich Mode des Herforder Bekleidungsherstellers F.W. Brinkmann verkauft wird. Eine zweite Bugatti-Boutique wird im März in Zug bei Zürich eröffnet.

Nach Angaben der beiden geschäftsführenden Gesellschafter Klaus und Wolfgang Brinkmann konnte die Unternehmensgruppe (Bugatti, Odermark, Burberry, Wilvorst, Statz, Atelier Torino, Doris Hartwich, Pikeur) ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf 245 Millionen Euro steigern. Damit lag der Zuwachs über dem Durchschnitt der deutschen Bekleidungsbranche. Obwohl Brinkmann auch auf dem Heimatmarkt zulegte, erhöhte sich die Exportquote dank steigender Umsätze in Skandinavien und Osteuropa von 42 auf 44 Prozent. Wichtigster Auslandsmarkt blieb Italien. Besonders positiv entwickelten sich Eres und die Top-Anzugsmarke Eduard Dressler. Dagegen musste die Designerkollektion Doris Hartwich Einbußen verkraften.
Bei den in Karlsruhe von der Tochterfirma Blicker produzierten Mänteln konnte Brinkmann den Negativtrend stoppen. Dabei setzen die Herforder nicht nur auf modisches Aussehen, sondern auch auf Funktion. Auf der Modemesse »B in Berlin« präsentiert Brinkmann neue Bugatti-Jacken, die exakt auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Körperzonen abgestimmt sind. Von Gore entwickelte besondere Membranstoffe halten die Nieren- und Schulterpartie wach, während sich das Material im Unterarmbereich durch Atmungsaktivität auszeichnet. Diese Investitionen in die Produktentwicklung zahlen sich Brinkmann zufolge aus: »Während die Frau vor allem auf das modische Aussehen achtet, hat der Mann darüber hinaus auch eine besondere Affinität für Technik und Funktionalität in der Kleidung.«
Von weiter steigender Bedeutung sind für die Herforder die 360 Marken-Shops und Flächen. Ihre Zahl wird Klaus Brinkmann zufolge noch steigen. Stabil blieb die Zahl der Mitarbeiter. Von den insgesamt 1300 Beschäftigten haben 400 ihren Arbeitsplatz in Herford, davon noch 100 in der Produktion.
Gute Nachricht für die modebewussten Herren: Die Preise bleiben bis zum Ende des Jahres stabil. Brinkmann bezweifelt sogar, dass die Mehrwertsteuererhöhung in voller Höhe an den Endverbraucher weitergegeben werden könne: »Der Wettbewerb wird uns dazu keine Chance geben.«

Artikel vom 30.01.2006