Zu der Berichterstattung über den Verkauf der Paul-Gerhardt-Kirche ging folgende Zuschrift ein: In den Gedenksendungen für Johannes Rau wurden unter anderem zwei seiner Verdienste besonders hervorgehoben: sein Eintreten für eine Versöhnung zwischen Deutschland und Israel und sein Einsatz für die Juden in Deutschland. Es wurde seine Rede vor der Knesset gezeigt und seine Teilnahme an der Einweihung der Synagoge in seiner Heimatstadt Wuppertal. Dort war - mit seiner Unterstützung - eine Synagoge auf dem Grundstück der evangelischen Kirche im Ortsteile Gemarke erbaut worden. In Wuppertal war niemand auf die Idee gekommen, die Kirche zu einer Synagoge umzubauen, wohl aber, das Grundstück für die Errichtung einer Synagoge direkt neben der Kirche zur Verfügung zu stellen, was seitdem zu einer guten und intensiven Nachbarschaft geführt hat. Der gleiche Vorschlag ist jetzt von Seiten des Paul-Gerhardt-Bezirks in die Überlegungen über die Zukunft der Paul-Gerhardt-Kirche eingebracht worden, nämlich, den unbebauten Teil des Grundstücks neben der Kirche zum Verkauf an die jüdische Kultusgemeinde zur Verfügung zu stellen. Warum sollte, was in Wuppertal möglich ist, nicht auch in Bielefeld möglich sein? DIETER SCHWERDTFEGERPfarrer i. R.Bielefeld