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Abiturient forschte wie ein Profi


Bielefeld (WB/mzh). Glücklich und mit gehörigem Lampenfieber vor ihren großen Auftritten haben die jungen Teilnehmer am Freitag den Geschichtspreis entgegengenommen, den der Verein zur Aufarbeitung der Geschichte der Wehrmacht alle zwei Jahre auslobt. Der erste Rang (je 350 Euro) wurde geteilt zwischen dem Abiturienten Simon Schlimgen (19; Hans-Ehrenberg-Gymnasium Sennestadt) und Berufskollegiaten aus Paderborn.
Schlimgens Arbeit über unsinnige Befehle, Gefangene des Stukenbrocker Stalag 326 in Arbeitsbataillonen einzusetzen »war echtes Neuland für mich und die Jury«, lobte der Bielefelder Historiker Prof. Hans-Walter Schmuhl. Preiswürdig waren die »genuine Forschungsarbeit« in bislang unerschlossenen Quellen und nicht zuletzt sprachliche Qualitäten.
»Während eines Praktikums hat mich Dr. Reinhard Otto von der Dokumentationsstätte des Lagers an den Akten arbeiten lassen«, sagte der Eckardtsheimer Junghistoriker dem WESTFALEN-BLATT. Sein Lehrer Dr. Jörg van Norden habe ihn angeregt und stets unterstützt. Die überzeugende Arbeit entstand aus einer Klausur der Jahrgangsstufe 12.
Die ebenfalls erstplazierten Kollegiaten aus Paderborn hatten für die Wewelsburg eine Ausstellung über polnische Zwangsarbeiter erarbeitet. Während einer Fahrt nach Allenstein/Olsztyn schufen Kontakte zu Ex-Zwangsarbeitern und jungen Polen - mit Studenten aus Allenstein geben sie ein Buch heraus, das im Februar erscheint.
Den dritten Platz (150 Euro) belegten Bielefelder Oberstufenkollegiaten, die einen Stadtrundgang zum Thema »Zweiter Weltkrieg« erarbeiteten, der einen »hohen Gebrauchswert« (Schmuhl) hat. Weitere Teilnehmer aus Bielefeld: Gymnasium am Waldhof, Gesamtschule Stieghorst und Oberstufenkolleg (2. Gruppe).

Artikel vom 28.01.2006