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Arzneien für Gesunde

Uni Münster erforscht »Gehirn-Doping«


Münster (dpa). Lernpillen für Schüler, Aufmerksamkeitstabletten für Manager - den Visionen der Pharmaforschung sind kaum Grenzen gesetzt. Viele Medikamente, die zur Linderung von Gehirn-Erkrankungen entwickelt wurden, wirken auch bei Gesunden: Sie können die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigern. »Neuro-Enhancement« nennen Experten das - eine Art Doping fürs Gehirn, dem Forscher der Uni Münster auf die Spur kommen wollen. Schon heute lassen sich Gesunde Medikamente verschreiben, die zur Behandlung von Alzheimer oder Depressionen zugelassen sind. Studenten oder Manager etwa wollen so den Examens- und Arbeitsstress bewältigen.
In den USA gehen Experten von Hunderttausenden von Konsumenten aus. »Es besteht die Vermutung, dass das in Tendenzen auch bei uns stattfindet«, sagt Medizinethikerin Prof. Bettina Schöne-Seifert - auch wenn es durch die Verschreibungspflicht hier schwieriger ist. Die Münsteraner Forscher untersuchen konkret, wie Lernprozesse im Gehirn beschleunigt und verbessert werden können.

Artikel vom 30.01.2006