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Rechter Haken lässt Träume reifen

Rekord weiter makellos: Marco Huck feiert K.o.-Sieg in der siebten Runde


Bielefeld (WB/jm). Ein schwerer rechter Seithaken in der siebten Runde machte Claudio Rasco den Garaus und lässt den in Bielefeld aufgewachsenen Profiboxer Marco Huck weiter von einem »großen« Titelkampf träumen. Bei der Boxgala am Samstagabend im Tempodrom Berlin-Kreuzberg feierte der 21-jährige Cruisergewichtler seinen 13. Sieg im 13. Kampf, zum elften Mal vorzeitig durch K.o.
Beim offiziellen Wiegen in der Diskothek »Showtime« am Potsdamer Platz brachte Huck 87,8 Kilogramm auf die Waage, sein in Kanada lebender Kontrahent 90,5 Kilogramm. Das Cruisergewichtslimit liegt bei 90,719 Kilogramm.
Dass der auf acht Runden angesetzte Kampf live in der ARD ausgetrahlt wurde, spornte den früheren Kickbox-Weltmeister nur an. »Fantastisch. Eine Riesensache. Ich werde mich mit einer guten Leistung beim Fernsehpublikum bedanken«.
Die Einmarschmusik von Queens »We will rock you« geleitete den ganz in schwarz gewandeten Huck in den Ring. Unter den Augen von Henry Maske oder Hertha-Star Marcelinho sollte ein hartes Stück Arbeit auf den Wahl-Berliner warten. Denn der 27-jährige Rumäne Rasco (1,84 m) zeigte sich gut eingestellt auf den Sauerland-Schützling und zwang den immer wieder in den Nahkampf. Hucks Reichweitenvorteile wurden somit neutralisiert. Gerne hielt Claudio Rasco dabei den Kopf tief. Marco Huck vernachlässigte das gradlinige Boxen mit der linken Führhand und versäumte es zunächst, Rascos Unart mit Aufwärtshaken zu beantworten. Viele Schläge waren zu hoch angesetzt.
Bis zur fünften Runde ließ sich Marco Huck vom Gegner beeindrucken. Doch immer mehr setzte sich auch seine bessere Physis durch. Der Ex-Bielefelder wirkte austrainierter. Rascos Aktionen wurden immer unkontrollierter, unsauberer, überstürzter. In der sechsten Runde landete Marco Huck eine heftige Hakenserie. Nach einem linken Seithaken wurde Rasco erstmalig angezählt, wenig später zum zweiten Mal. Nur der Gong rettete den Rumänen, doch seine dritte Niederlage im zwölften Kampf bahnte sich an.
Die siebte Runde stand klar im Zeichen Marco Hucks. Nach 2:15 Minuten stellte der sein Gegenüber mit schweren Wirkungstreffern, eine harte »Rechte« riss Rasco zu Boden. K.o.-Sieger: Marco Huck. Der Schützling von Trainer Ulli Wegener konnte in seinem 13. Kampf erneut die ein oder andere Lektion lernen.
Längst gehört Marco Huck mit einem makellosen Kampfrekord in seiner Gewichtsklasse zu den Top Ten in Europa. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, wann er die »ganz große« Bühne betritt.

Artikel vom 30.01.2006