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ThyssenKrupp will Dofasco kaufen


Bochum (dpa). Wenige Tage nach dem verlorenen Bieterwettkampf um den kanadischen Stahlproduzenten Dofasco kommt ThyssenKrupp möglicherweise doch noch zum Zug. Weltmarktführer Mittal teilte am Freitag in London überraschend mit, die Nummer zwei weltweit, Arcelor, für umgerechnet 18,6 Milliarden Euro kaufen zu wollen. Mittal will anschließend Dofasco für insgesamt knapp 3,8 Milliarden Euro an ThyssenKrupp weiterveräußern. Erst am Wochenanfang hatte ThyssenKrupp sich im Bieterwettstreit um Dofasco gegen Arcelor geschlagen gegeben.
Vorstandschef Ekkehard Schulz erklärte auf der Thyssen-Krupp-Hauptversammlung in Bochum, das Angebot annehmen zu wollen, sollte Mittal bei der Übernahme von Arcelor erfolgreich sein. Er sprach von einem »strategisch bedeutsamen Schritt für profitables Wachstum in Nordamerika«. ThyssenKrupp, derzeit auf Platz zehn, würde mit der Übernahme weltweit zur Nummer fünf aufsteigen.
Der Stahl- und Industriegüterkonzern sieht sich auch sonst auf Erfolgskurs. Im Geschäftsjahr 2005/06 rechnet der Vorstand beim Umsatz mit einer Steigerung von 42,1 auf 43 Milliarden Euro. ThyssenKrupp beschäftigt weltweit 184 000 Menschen. Neben Stahl gehören Autoteile, Fahrstühle und -treppen zu den Geschäftsbereichen.

Artikel vom 28.01.2006