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Die Offensive lässt
von Heesen offen

Arminia vor dem Rückrundenauftakt

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Die Abwehr steht, doch über die Abteilung Attacke will sich Trainer Thomas von Heesen bis zum Rückrundenauftakt des DSC Arminia Bielefeld am Sonntag (17.30 Uhr/SchücoArena) in der Fußball-Bundesliga gegen den SV Werder Bremen noch ein paar Gedanken machen.

Am Freitag mochte sich der Coach der Ostwestfalen noch nicht auf eine bestimmte Formation festlegen. Denn auch ihm war im Pokal aufgefallen: »Zwischen Isaac Boakye und Artur Wichniarek hat es noch nicht optimal gepasst.« Dass sich das Zusammenspiel bessert, ist für von Heesen nur eine Frage der Zeit. »Niemand sollte meinen, weil Artur vor drei Jahren hier mal Torschützenkönig war, klappt das mit einem Schnippen. Es wird etwas dauern, bis beide so harmonieren wie in der Hinrunde Boakye und Zuma.« Doch was tun bis dahin? Experimentieren oder exerzieren?
Von Heesen hat sich für Letzteres entschieden. Personelle Veränderungen seien aber weder ausgeschlossen, noch zwingend erforderlich. Vorerst will er die erforderlichen Abläufe immer wieder üben lassen, obwohl das im Moment auf den hart gefrorenen Böden kaum möglich ist. »Uns fehlen fünf, sechs Einheiten, um unseren Rhythmus zu finden«, stellt er fest: »Aber da draußen können wir zurzeit nichts machen. Das ist eine Eisbahn«, sagte er unter Verweis auf das Trainingsgelände. Sport-Geschäftsführer Reinhard Saftig denkt bereits an bauliche Maßnahmen: »Vielleicht ist ja eine Rasenheizung drin oder ein Kunstrasen, wenn die Plätze neu gemacht werden.« Auch deshalb sei der finanzielle Gewinn durch die Pokalerfolge wichtig.
Bis der Trainingsrasen in Bielefeld beheizt werden kann, setzt von Heesen aber auf kurzfristigere Hilfsmaßnahmen: »Wir müssen uns in den ersten Spielen durchbeißen und Willen und Leidenschaft besonders einbringen.« Zudem gewährte er seinen 120-Minuten-Pokalhelden gestern einen zusätzlichen Regenerationstag. Und zum Abschlusstraining ziehen die Arminen heute wieder in die SchücoArena um.
Dann kann Werder am Sonntag kommen. »Natürlich ist Bremen ein anderes Kaliber als Offenbach«, sagt von Heesen, der aber auch vor dem Tabellendritten nicht kapituliert. »Wir werden nichts unversucht lassen, dieses Spiel zu gewinnen. Unser Ziel ist es, in den ersten vier Bundesligaspielen einen Schritt nach vorn zu machen.«
Dieser Vorwärtsgang dürfte aber nur mit einer stabileren Defensive als im Hinspiel (2:5) gefunden werden. Höchst erfreut nahm der Trainer zur Kenntnis, dass Marcio Borges wegen seiner roten Karte vom Mittwoch lediglich für ein Pokalspiel gesperrt worden ist und gegen Klasnic und Co. ran darf. Aber damit hatten beim DSC ohnehin alle gerechnet.

Artikel vom 28.01.2006