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Kein EM-Coup
gegen Frankreich

DHB-Team nehmen Niederlage mit

Basel (dpa). Die deutschen Handballer haben einen weiteren Coup verpasst und zum Abschluss der Vorrunde ihre erste Niederlage bei der EM in der Schweiz kassiert.

Dder Titelverteidiger unterlag gestern in Basel wegen seiner Offensivschwäche dem WM-Dritten Frankreich mit 25:27 (11:13). Damit startet der Olympia-Zweite mit 1:3 Punkten in die Hauptrunde, die die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand bereits nach dem 31:26 gegen die Slowakei am Vortag sowie dem 31:31 gegen Spanien erreicht hatte.
In der Hauptrunde in Basel sind morgen die Ukraine sowie der EM-Zweite Slowenien am Mittwoch und Polen am Donnerstag die kommenden Gegner des Titelverteidigers, der die Vorrundengruppe B als Dritter hinter Spanien und Frankreich beendete. In der von Emotionen geprägten Partie vor 6600 Zuschauern war wie gegen die Slowakei Kreisspieler Andrej Klimowets (Kronau/Östringen/6) bester Werfer der Deutschen.
»Ich bin zufrieden. Wir haben einem Favoriten 45 Minuten Schwierigkeiten gemacht, sind aber daran gescheitert, dass wir es nicht geschafft haben, uns Torchancen herauszuspielen. Es gibt aber keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Wir werden erhobenen Hauptes in die Hauptrunde gehen«, sagte Brand.
Durch die Niederlage sind die Aussichten auf das Erreichen des Halbfinales für die ersatzgeschwächte Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) geringer geworden. Für Brand war die Runde der letzten vier Mannschaften ohnehin kein Thema. »Ich halte nichts davon, zu fantasieren«, stellte der Gummersbacher klar. Der Magdeburger Oliver Roggisch verbreitete trotzdem weiter Zuversicht: »Die Hoffnung haben wir nicht aufgegeben.«
Das DHB-Team begann furios, obwohl die Hamburger Torsten Jansen (Bronchitis) und Pascal Hens (geschwollener Ringfinger der Wurfhand) angeschlagen in die Begegnung gingen. Überraschend verzichtete Brand in der ersten Halbzeit auch auf Frank von Behren (Gummersbach), der sein 150. Länderspiel bestritt. Die flexible Abwehr war zu Beginn Grundlage dafür, dass die Franzosen im Aufbau gestört wurden. Doch ab dem 5:3 (9.) kam der WM-Dritte besser zum Zuge und schaffte den 5:5-Ausgleich.
Florian Kehrmann (Lemgo), der am Vortag gegen die Slowakei sein »schlechtestes Länderspiel« gezeigt hatte, sorgte mit seinem Treffer zum 6:5 (14.) zwar wieder für eine Führung. Die aber war nicht lange von Bestand. Der DHB-Auswahl fehlte es an der nötigen Ruhe und Abgeklärtheit. Ballverluste nutzen die Franzosen, um sich bis auf 20:15 (44.) und gar 24:16 (53.) abzusetzen.
So spielten sieDeutschland - Slowakei 31:26 (18:15). Deutschland: Fritz (THW Kiel), Bitter (SC Magdeburg) - Hens (HSV Hamburg/1), von Behren (VfL Gummersbach/2), Roggisch (SC Magdeburg/1), Preiß (TBV Lemgo), Hegemann (VfL Gummersbach/1), Kraus (Frisch Auf Göppingen/5), Zeitz (THW Kiel/4), Jansen (HSV Hamburg/2), Klimowets (SG Kronau/Östringen/7), Kehrmann (TBV Lemgo/3/2), Sprenger (SC Magdeburg/1), Michel (Frisch Auf Göppingen/4/3)
Slowakei: Antl 6/1, Tabacko 5, Kukucka 4, Polakovic 3/2, Hlavtur 3, Martin Stranovsky 2, Tomas Stranovsky 1, Kolesar 1, Valo 1
Deutschland - Frankreich 25:27 (11:13). Deutschland: Fritz (Kiel), Bitter (Magdeburg) - Hens (HSV/1), von Behren (Gummersbach), Roggisch (Magdeburg), Klein (Großwallstadt/2), Preiß (Lemgo/1), Hegemann (Gummersbach), Kraus (Göppingen/3), Zeitz (Kiel/3), Jansen (HSV/3/1), Klimowets (Kronau/Östringen/6), Kehrmann (Lemgo/4), Michel (Göppingen/2)
Frankreich: Fernandez 6, Guigou 6/4, Narcisse 4, Abati 4, Dinart 2, Karabatic 2, Abalo 2, Bertrand Gille 1

Artikel vom 30.01.2006