SC Paderborn 07: Platz entscheidet über die erste Elf
Von Matthias Reichstein Paderborn (WB). Widrige Platzverhältnisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen: Für diesen Samstagvormittag ordnete Paderborns Trainer Jos Luhukay eine Platzbesichtigung in Saarbrücken an. Danach will der Trainer entscheiden, wer am Mittag (13 Uhr, Ludwigsparkstadion) in der Zweitligapartie gegen die Saarländer spielt.
Nach dem Frühstück wird der Mannschaftsbus zum ersten Mal zur Heimstätte des Drittletzten der zweiten Liga, dem 1. FC Saarbrücken fahren. Der komplette Kader samt Trainerstab will sich direkt vor Ort einen Eindruck von den Bodenverhältnissen verschaffen, erst danach will der Coach entscheiden, wer drei Stunden später aufläuft. Auf drei Positionen ist sich der 42-Jährige noch unschlüssig: Hüzeyfe Dogan, Neuzugang Albert Bunjaku und Marcel Ndjeng heißt das Trio. Sie sind topfit, alle drei gehören zu den ganz schnellen und besonders »Leichtgewichtigen« im Kader und lassen Luhukay ins Grübeln kommen. Beste Chancen hat Marcel Ndjeng. Nach seiner leichten Grippe trainierte der 23-Jährige die ganze Woche wieder normal mit. Er wird für Mehmet Dragusha in die Mannschaft kommen. Hoffnungen darf sich auch Wintereinkauf Albert Bunjaku (SV Schaffhausen) machen. Er müsste aber entweder Torschütze Benjamin Schüßler (traf zum 1:0 gegen Haching) auf der Außenbahn oder sogar Kapitän René Müller im Paderborner Sturmzentrum verdrängen. Dritter im Bunde wäre Hüzeyfe Dogan. Die Hinrunde verlief nach fehlender Spielgenehmigung und diversen Verletzungen (nur ein Einsatz von Beginn an) äußerst unglücklich, umso mehr hofft der 24-Jährige auf eine gelungene zweite Saisonhälfte. Aber auch Dogan wäre eine Alternative für die Offensive, da ist das Gedränge allerdings schon groß genug. Zentral hinter den Spitzen agiert Dennis Schulp, der zurzeit auf dieser Position auch von einem Dogan in Topform nicht zu verdrängen ist. Vielleicht zieht der Chefcoach mit Daniel Brinkmann (für Gouiffe á Goufan?) aber noch ein ganz anderes Ass aus dem Ärmel. Der Allrounder ist der Vielseitigste auf der SCP-Bank, auf Schneeboden ist der Schlaks aber auch nicht ohne Probleme. Ob Ndjeng, Dogan, Bunjaku oder doch Brinkmann - Saarbrückens Trainer Rudi Bommer ist es egal: »Paderborn steht sehr kompakt und hat einige Riesen im Team. Aber insgesamt ist der SCP auch nur ein Liganeuling, den man in unserer Situation schlagen muss.« Und auch unbedingt will. Schließlich gilt es noch das 0:5-Debakel aus dem Hinspiel zu korrigieren - die höchste Zweitliga-Niederlage der Saarländer in den vergangenen vier Jahren.
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