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Die Erinnerung an die Toten bleibt wach

Rege Anteilnahme der Bürger beim Gedenken an die Auschwitz-Opfer


Bielefeld (WB/mzh). Unter reger Anteilnahme der Bevölkerung hat Bielefeld am Freitag, dem 61. Jahrestag der Befreiung des KZs Auschwitz, der Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns gedacht. Mehr als 100 Menschen versammelten sich um das Mahnmal vor dem Hauptbahnhof, an dem die Namen von 548 ermordeten Juden, Sinti und Roma verlesen wurden.
Brigitte Decker von der Friedensgruppe der Altstädter Nicolaikirche, auf deren Initiative 1998 die beiden Gedenktafeln errichtet worden waren, schilderte in knappen Worten, aus denen das ganze Grauen des Völkermordes sprach, die Vorgänge um die Deportationen. Sie rief den bedrückt lauschenden Umstehenden die Schicksale jener Menschen in Erinnerung, die direkt oder auf Umwegen ins Gas geschickt wurden, die glaubten, sich durch Flucht ins - später besetzte - Ausland gerettet zu haben, die kurz vor der Befreiung des Vernichtungslagers durch die Rote Armee auf den Todesmärschen umkamen.
Außer der Friedensgruppe hatten die Jüdische Kultusgemeinde, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und die Deutsch-Israelische Gesellschaft zu dem Gedenken eingeladen. Auch Bielefelder jüdischen Glaubens wie der 82-jährige Alfred Spier, der viele Verwandte verlor, wohnten der Zeremonie bei.

Artikel vom 28.01.2006