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IC-Zügen droht
das Abstellgleis

Hessen fordert Regionalbahnen

Von Ernst-Wilhelm Pape
Paderborn (WB). Neuer Streit um die Mitte-Deutschland-Verbindung Düsseldorf - Paderborn - Kassel - Weimar. Die Deutsche Bahn befürchtet einen negativen Einfluss auf ihren Fernverkehr, wenn zusätzlich Regionalbahnen eingesetzt werden.

Nach der Ankündigung von Hessens Verkehrsminister Alois Rhiel (CDU), eine schnelle Regionalbahn vom Ruhrgebiet über Kassel nach Thüringen einzusetzen, sei eine neue Situation entstanden, sagte am Freitag Bahnsprecher Gerd Felser dieser Zeitung. Rhiel hatte am Freitag erklärt, dass es bereits Vorgespräche mit Nordrhein-Westfalen und Tühringen über den neuen Regionalbahn-Einsatz gebe. Die drei Länder hatten in einem einmaligen Modell 2003 mit der Bahn vereinbart, den Fernverkehr bis Ende 2006 zu bezuschussen, damit auch IC-Züge fahren können.
Die Bahn plant jetzt auf der Mitte-Deutschland-Verbindung zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember die Zahl der Fernzüge von neun auf fünf zu reduzieren. In Zukunft sollen vier IC-Züge von Düsseldorf nach Berlin und ein ICE von Köln über Düsseldorf nach Dresden eingesetzt werden. Zusätzlich soll es freitags und sonntags einen IC-Zug Düsseldorf - Eisenach geben. Nach wie vor sollen die Fernzüge in Paderborn, Altenbeken und Warburg halten.
Dieses nachfragegerechte Angebot sei notwendig, da die wirtschaftliche Situation auf der Mitte-Deutschland-Verbindung unbefriedigend sei. Die Auslastung der Züge liege bei 25 Prozent.
Die Bahn hatte immer wieder betont, dass das neue Angebot nur gelte, wenn es auf der Verbindung auf einzelnen Abschnitten keine schnellen Regionalzüge gebe. Würden die Länder Regionalexpress-Züge bestellen, gehe dies zu Lasten des Fernverkehrs. Dann müsse das neue Fernverkehrsangebot für 2007 nochmals auf den Prüfstand gestellt werden.

Artikel vom 28.01.2006