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Garnelen erobern Aquarium

Farbenpracht kann mit der von Nemo mithalten

Von Dietmar Kemper
Langen (WB). Die Fische bekommen Konkurrenz: Immer mehr Krustentiere wie Garnelen und Krebse bevölkern die fast zwei Millionen Aquarien in Deutschland.

»Von Clownfisch Nemo spricht keiner mehr, ihn gibt's nur noch als Stofftier in der Losbude«, sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe in Langen bei Frankfurt, Jörg Turk, dieser Zeitung. Garnelen würden bei den Aquarianern in Deutschland immer beliebter. Turk führt dies auf die Farbenpracht der aus Asien stammenden Lebewesen zurück. Die Farbpalette reicht von rot über orange und strahlend blau bis zu schokoladenbraun.
Garnelen sind aber nicht nur äußerlich attraktiv, sondern auch nützlich. »Es sind Schadstoffvertilger, die das Aquarium sauber halten«, weiß Turk. Viele Garnelenarten fressen Algen und bewahren so das Aquarium vor dem so genannten Grünbild. Die Süßwasserlebewesen sind genügsam, können bei einer Wassertemperatur von 7 bis 28 Grad Celsius gehalten werden und bekommen meistens schon nach drei bis vier Wochen Nachwuchs.
»Garnelen, Krebse und Krabben sind die heimlichen Favoriten für das Trendtier 2006«, ist Barbara Ditze vom Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) in Bremen überzeugt. Es sei spannend, die Tiere zu beobachten. Aquaristik finde als Hobby immer mehr Freunde, mittlerweile stehe in 4,4 Prozent der deutschen Haushalte ein Aquarium. Außerdem würden in 1,25 Millionen Gartenteichen Zierfische gehalten. Wie viele Lebewesen sich in den Aquarien aufhalten, ist unbekannt. Experten schätzen die Zahl der Fische auf 80 Millionen. Damit käme auf jeden Deutschen ein Fisch.

Artikel vom 31.01.2006