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Schicksal ungewiss

Irak: keine neue Entwicklung im Geiseldrama


Berlin/Rom (dpa). Knapp eine Woche nach der Entführung der beiden Deutschen im Irak bleibt das Schicksal der Geiseln ungewiss. Es gebe im Moment keine Entwicklung, die berichtenswert wäre, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) gestern in Berlin. »Unsere Sorge um die beiden deutschen Staatsangehörigen bleibt.« Der Krisenstab tagte am Wochenende und gestern erneut. Unterdessen gab es Berichte, wonach Italien in vorangegangenen Geiselfällen Lösegeld gezahlt haben soll.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes betonte, die Bemühungen um eine Freilassung der beiden Geiseln würden sowohl in Berlin als auch im Irak intensiv fortgesetzt. Die Ingenieure René Bräunlich und Thomas Nitzschke waren am vergangenen Dienstag in der nordirakischen Stadt Baidschi verschleppt worden. Am Freitagtauchte ein Videoband auf, das beide mit ihren Entführern zeigt. Laut Steinmeier gibt es »keine belastbaren Kriterien«, die eine Zuordnung zu einer eher politisch, religiös oder kriminell motivierten Tat ermöglichen.
Die italienische Regierung soll nach einem Bericht der Sondereinheit der Carabinieri ROS für die Freilassung italienischer Geiseln Lösegelder in Millionenhöhe gezahlt haben. Durch die Zahlungen sie die Freilassung der humanitären Helferinnen Simona Pari und Simona Torretta sowie der Journalistin Giuliana Sgrena erreicht worden. Im Fall von Pari und Torretta seien 2004 fünf Millionen Euro gezahlt worden.

Artikel vom 31.01.2006