Wendelin Wiedeking hat gut lachen. Porsche gibt bei Gewinn, Umsatz und Absatz weiter kräftig Gas. Vor diesem Hintergrund dürfte es nicht sonderlich schwer fallen, ein Bekenntnis zum Standort Deutschland abzulegen. Sollte man zumindest meinen. Doch auch Conti schreibt in Hannover schwarze Zahlen und wird die Produktion von Pkw-Reifen an diesem »kostenintensiven« Standort einstellen und vermutlich nach Tschechien verlagern. Anders die Überlegungen des Porsche-Chefs, der wieder einmal die Qualitäten des Standorts Deutschland beschwor, von den Wurzeln des Unternehmens und der Heimat der Mitarbeiter sprach. Profitorientierung sei nicht alles. Wer angesichts dieser Worte denkt, Wiedeking sei der Gutmensch schlechthin, der das Wohl seiner Angestellten über alles andere stellt, liegt falsch. Der gebürtige Westfale ist ein knallharter Unternehmer, der im eigenen Haus mit eisernem Besen gekehrt hat, um auf die Siegesstraße zurück zu gelangen. Denn bei seiner Amtsübernahme ging es Porsche richtig schlecht. Gemeinsam mit der Belegschaft hat er aber das Ruder herumgerissen - und das am oft gescholtenen Standort Deutschland. Wolfgang Schäffer
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