27.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Land prüft noch einmal Bielefelder Bahnprojekte


Bielefeld (bp). Dezernent Rainer Ludwig wusste gestern im Rat Erbauliches zu vermelden: Das Land will für die Aufstellung seiner Gesamtverkehrsplanung sowohl die Sennebahn nachbewerten als auch die Stadtbahnprojekte Milse-Ost, Theesen und Hillegossen/Stieghorst einer Nachprüfung unterziehen.
Dass die Schienenprojekte beim Land nur unter »ferner liefen« abschnitten, war bereits im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss auf wenig Verständnis gestoßen. Im Ergebnis jedoch entsprach die Abstimmung im Rat der im Ausschuss: Mehrheitlich (zwölf Neinstimmen) begrüßt er die Aufnahme der Landesstraße 712 Altenhagen - Brake in den Bedarfsplan, sprach sich einstimmig für die Aufnahme der Sennebahn, die Trassenverlängerungen der Stadtbahnen nach Milse-Ost und Hillegossen/Stieghorst und mehrheitlich für die nach Theesen in den Infrastrukturplan Schiene aus. Diese Empfehlungen werden dem Regionalrat mit gegeben - der Instanz, die eigentlich nur votieren darf.
Detlef Helling (CDU) wies darauf hin, dass vieles wünschenswert sei, »aber nicht alles so schnell kommt, wie wir es haben möchten«: »Wir müssen mit den Festlegungen leben, die die alte Landesregierung getroffen hat.« Horst Grube (SPD) beklagte, dass Gelder des Landes nur ins Ruhrgebiet und das Rheinland fließen sollten: »Nur zwei Prozent tröpfeln nach OWL - gemessen an der Bevölkerung müssten es elf Prozent sein.« Hans Hamann (SPD) mahnte, die langfristigen Planungen etwa für einen Stadtbahnbau nach Heepen, nicht zu vernachlässigen: »Denn nur, wer fertige Pläne in der Schublade hat, kann damit rechnen, eines Tages auch finanziell bedacht zu werden.« Ralf Nettelstroth (CDU) sieht das so: »Von den Stadtbahnprojekten ist die Verlängerung nach Milse-Ost am ehesten durchsetzbar.«

Artikel vom 27.01.2006