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Kommentar
Eintrittsalter 67 vorziehen

Die nächste Rentendebatte


Seit Jahren stecken die Rentenkassen in Finanznöten. Alle Reformbemühungen, die Kassenlage zu stabilisieren, zeigten nur vorübergehend Wirkung. Die Tatsache, dass in Zukunft immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentnern gegenüberstehen werden und die Lebenserwartung der Deutschen weiter steigt, zwang zu unpopulären, aber notwendigen Entscheidungen.
Die Vereinbarung der großen Koalition, dass Renteneintrittsalter spätestens 2035 bei 67 Jahren beginnen zu lassen, war eine Konsequenz aus dieser Entwicklung. Beginnen soll der Vereinbarung zufolge die schrittweise Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters auf 67 im Jahre 2012. Dass das Datum 2035 noch längst nicht endgültig ist, machte jetzt Franz Müntefering mit seiner Äußerung über ein mögliches Rentenalter mit 67 schon 2023 deutlich. Die nächste Debatte um die Zukunft der Renten ist damit programmiert.
Eines kann man nicht von Hand weisen: Solange die Hälfte der Betriebe in Deutschland keine Arbeitnehmer über 50 Jahren beschäftigen, führt ein späteres Renteneintrittsalter dazu, dass Frührentner künftig noch höhere Abschläge bei den Alterseinkünften hinnehmen müssten. Friedhelm Peiter

Artikel vom 30.01.2006