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Menschen in
unserer Stadt
Necat Yücel
Gastronom

»Ich bin Deutscher türkischer Abstammung«, verweist Necat Yücel (34) gern auf seine Herkunft. Der sympathische Gastwirt der »Lindemann-Stube« im Sennestadthaus stammt aus Anatolien, verbrachte dort mit seinen Geschwistern die ersten Kindheitsjahre »bei der Oma«, bevor ihn die in Bielefeld ansässigen Eltern nachholten. Necat Yücel machte an der Gesamtschule Schildesche sein Abitur, begann an der Fachhochschule Detmold ein Bauingenieur-Studium. »Weil die Baubranche boomte«, begründet er seine damalige Entscheidung.
Um Geld zu verdienen, jobbte er während des Studiums bei einem Pizza-Service, fand so viel Spaß an der Gastronomie, dass er die Hochschulausbildung abbrach und in seinem Wunschberuf Fuß fasste. »Ein Schritt, den ich nie bereut habe«, sagt der Vater von drei Kindern. In Sennestadt übernahm er als Franchise-Nehmer die Filiale eines Pizza-Services. »Nach acht Jahren italienischer Küche wollte ich dann was Neues machen«, sagt der 34-Jährige, der 2004 die »Lindemann-Stube« übernahm.
Und dort steht die traditionelle deutsche Küche auf der Speisekarte. Pickert, Grünkohl, saisonabhängige Gerichte wie Spargel und Wild haben dem Gastronomen einen guten Ruf eingebracht. Das »Carpaccio« vom Wild mit einer von Necat Yücel komponierten Marinade ist bei Feinschmeckern beliebt. »Zumal das Wild frisch von den Jägern angeliefert wird.« Die gehören ebenso zur Stammkundschaft wie fast alle Vereine und natürlich viele Gäste, die an der Theke schon mal ihr Herz ausschütten. »Da höre ich aber weg, Vertraulichkeit ist oberstes Gebot«, schmunzelt Necat Yücel, der im Sennestadthaus auch die »Schlüsselgewalt« über den Bürgertreff und andere Veranstaltungsräume hat, dort die Bewirtung bei Veranstaltungen übernimmt.
Sein Party-Service (auch außer Haus) mit allem, was dazu gehört, ist eine etablierte Einrichtung. Ab kommenden Montag erweitert Necat Yücel das gastronomisches Angebot um einen Baguette-Lieferservice, den »Croque-Express«. Zwar ist der Sennestädter Mitglied in etlichen Vereinen, »aber nur passiv, weil der Beruf mich sehr stark beansprucht und ich gern auch viel Zeit für meine Kinder haben möchte.« Ulrich Hohenhoff

Artikel vom 28.01.2006