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Menschen in
unserer Stadt
Michael Rappolt
Friseurmeister

Er schneidet ausgesprochen gerne. »Aber ich bin auch bekannt als der Friseur mit der kleinen Schere«, schmunzelt Michael Rappolt. Denn wenn es sein soll, schneidet er wirklich nur einen Zentimeter ab - was nicht ganz typisch ist.
Sein Handwerk hat der gebürtige Brackweder bei Weltmeister Rosinski gelernt: 1978 hat Michael Rappolt dort die Ausbildung begonnen, nicht nur alles über Schnitt, Fasson und Farbe gelernt, sondern auch Ehefrau Susanne kennengelernt. »Sie war mit mir Azubi«, erzählt Michael Rappolt. Heute unterstützt sie ihn im eigenen Salon: Nachdem der 44-Jährige fast 20 Jahre in der Innenstadt bei Loth beschäftigt war, hat er sich am 1. Oktober vergangenen Jahres in Schildesche selbstständig gemacht.
An der Engerschen Straße/Am Vorwerk, hinter dem Angelgeschäft, liegt sein in warmen Farben gehaltenes Geschäft mit den sechs Arbeitsplätzen. Neben Michael Rappolt und Ehefrau Susanne verschönert von Montagmittag bis Samstag Mitarbeiterin Michaela Belke die Köpfe von Damen, Herren und Kindern. Eine weitere Teilzeitkraft soll demnächst hinzukommen, und ab August möchte Rappolt, Meister seines Handwerks, auch wieder einen Lehrling ausbilden. »Wir sind das Pendant zur Innenstadt«, sagt der Friseur, der auf Beratung Wert legt - und auch schon mal von Wünschen abrät.
Viel Freizeit bleibt derzeit nicht: Zwölf, 13 Stunden lang ist der Arbeitstag. Demnächst aber, hat sich Rappolt vorgenommen, wird er sich einen freien Donnerstagvormittag gönnen - für Behördengänge und andere Termine, aber auch für den Sport. »In meiner Jugend habe ich in Senne beim TuS 08 Leichtathletik betrieben - ohne große Ehren zu erringen -, und vor zwölf Jahren habe ich begonnen, beim SCE Rotweiß in der Altliga Fußball zu spielen«, erzählt Michael Rappolt. Weil ihm aber das Training fehlt und die Verletzungsgefahr zu groß ist, begnügt sich der Vater von drei Kindern (18, 14 und fünf Jahre alt) heute mit dem Zuschauen. Dann geht es mit dem Nesthäkchen sonntagsmorgens an die Schillerstraße. Ab und an auch verfolgt Michael Rappolt die Wettkämpfe des 14-jährigen Sohnes; der nämlich ist Vize-Westfalenmeister im Hammerwerfen - was den Vater stolz macht.Sabine Schulze

Artikel vom 30.01.2006