28.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Meinen Namen muss nicht jeder kennen«


Bielefeld (bp). Sein Gesicht kennt jeder. Die Liste seiner Film- und Fernsehproduktionen ist ellenlang, reicht von »Das Wunder von Lengede« über »Alles außer Mord« bis hin zu diversen »Tatort«-Folgen. Sein Name ist längst nicht so bekannt. »Macht nichts,« sagt Gustav Peter Wöhler. Der Schauspieler, mit seinem neuesten Film »Urlaub vom Leben« Überraschungsgast der »Lichtwerk im Park«-Eröffnung, meinte sogar: »Meinen Namen muss gar nicht jeder kennen!«
Geboren ist er 1956 »auf Bethel«, aufgewachsen in Herford-Eickum: »Da hatten meine Eltern eine Gaststätte.« Die Liebe zum Film verdanke er seinen Besuchen im »Lichtwerk« und in der »Kamera«, aber: »Die Arbeit hinter der Kamera, die hat mich interessiert.« Eines Tages davor zu stehen, das habe er sich früher nie vorstellen können. Sein Religionslehrer an der Anne-Siemers-Schule in Herford, Dieter Meier, habe ihm dann aber von der Bochumer Schauspielschule vorgeschwärmt, mit ihm drei Rollen einstudiert. Gustav Peter Wöhler: »Ich wollte ihn nicht enttäuschen, habe mich beworben - und wurde genommen.« Nach einem halben Jahr habe er die Brocken hinwerfen wollen, der Direktor der Schauspielschule habe ihn davon abgehalten, indem er drohte, dann auch zu gehen: »Das konnte ich doch nicht machen. . .« Das Ergebnis: Gustav Peter Wöhler gehört längst zu den gefragten Darstellern im Land, Musik ist seine zweite Leidenschaft, er hat CDs aufgenommen, zuletzt wurde im Dezember 1005 eine Live-DVD veröffentlicht. »Ich mache beides gleich gern,« sagt Wöhler. Er lebe zwar seit vielen Jahren in Hamburg, sei aber Ostwestfale geblieben: »Ich habe einen Sturkopp und frage machmal noch Sachen wie 'Wo kommste wech?'«. Mit Fußball allerdings habe er nichts am Hut: »Weder mit Arminia, noch mit St. Pauli oder dem HSV.« Wöhler verspricht, das Stadttheater dann zu besuchen, wenn der Umbau abgeschlossen ist: »Mit der Schule war ich da, später dann natürlich privat.« Shakespeare, Ibsen, Tschechow, sie habe er dort lieben gelernt. Von Goethe und Schiller dagegen möge er weniger die Dramen, eher die »Poesie ihrer Gedichte«. Seinen Film »Urlaub vom Leben« mochte sich der Schauspieler gestern nicht noch einmal anschauen. Dafür hatte er andere Pläne: »Ich bin mit Freunden von früher hier, wir wollen uns später mit meiner Kollegin aus Hamburg, der Kabarettistin Käthe Lachmann treffen - die tritt zufällig heute im Bunker Ulmenwall auf.« Bereits morgen, Sonntag, ist Gustav Peter Wöhler wieder im Fernsehen zu erleben: In »Polizeiruf 110 - Die Mutter von Monte Carlo« (ARD, 20.15 Uhr).

Artikel vom 28.01.2006