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Hens redet schon
vom Halbfinale

Handball-EM: Favorit gegen Slowakei

Basel (dpa). Vom Außenseiter zum neuen Geheimfavoriten: Nach dem Coup gegen den Weltmeister Spanien träumen die deutschen Handball-Männer bei der Europameisterschaft in der Schweiz wieder vom Einzug ins Halbfinale.
Laute Kommandos: Trainer Heiner Brand.

»Ich hoffe, dass Deutschland jetzt wach gerüttelt wurde. Wir sind nicht hier, um nach der Vorrunde nach Hause zu fahren. Wir wollen so weit wie möglich kommen. Und wenn wir das Halbfinale erreichen, wäre das super«, sagte Rückraumspieler Pascal Hens.
Voraussetzung dafür ist ein Sieg im zweiten Spiel der Vorrundengruppe B am Samstag (14.05 Uhr/WDR live) in Basel gegen die Slowakei. Zum Abschluss der ersten Turnierphase trifft der Titelverteidiger am Sonntag (15.15 Uhr/ZDF Live) auf den WM-Dritten Frankreich.
Am Tag nach dem unerwarteten 31:31 gegen Spanien wurde die DHB-Auswahl von allen Seiten mit Lob überhäuft. »Die Mannschaft ist in überzeugender Weise ins Turnier gekommen. Niemand erwartet jetzt den Titel. Wenn wir ins Halbfinale kommen, wären wir stolz«, sagte DHB-Präsident Ulrich Strombach und erinnerte daran, dass beim Titelgewinn vor zwei Jahren in Slowenien das Team auch nur mit einem Punkt in die Hauptrunde eingezogen ist. »Ich habe immer gesagt, dass die Mannschaft das Zeug dazu hat«, lobte auch der ehemalige Bundestrainer Horst Bredemeier das EM-Aufgebot.
Mit dem Schwung und der Euphorie vom EM-Auftakt will der Titelverteidiger auch der Slowakei entgegen treten und mit einem Erfolg vorzeitig die Qualifikation für die zweite Runde perfekt machen. »Wir können es uns nicht erlauben, auch nur ein bisschen nachzulassen«, sagte Hens, der mit seinen neun Treffern überzeugte.
Gegen den vermeintlich leichten Gegner Slowakei, der sein Auftaktspiel gegen den WM-Dritten Frankreich mit 21:35 verloren hatte, hat die DHB-Auswahl noch keinen der bisher sechs Vergleiche verloren. Doch Brand warnte vor einer Unterschätzung und mahnte, keinen Schlendrian einziehen zu lassen. »Die Slowakei ist sicher keine Spitzenmannschaft, aber unangenehm zu spielen. Das wird das wichtigste Spiel des Turniers. Da entscheiden sich der weitere Verlauf. Die Gefahr zu unterschätzen besteht immer, wenn man selbst ein gutes Spiel gemacht hat und der andere hoch verloren hat. Aber wir werden alles tun, um das aus den Köpfen herauszubekommen«, erklärte der Bundestrainer, dem für das Slowakei-Spiel auch der an einem Magen-Darm-Infekt leidende Christian Zeitz zur Verfügung steht. »Er hat schon wieder Farbe im Gesicht«, meinte Brand.

Artikel vom 28.01.2006