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Dramatische Rettung eines Hundes

Ins Eis eingebrochener Mischling hält nur noch Schnauze über Wasser

Lage (WB/ca). Der Besitzerin des schwarzen Labrador-Retriever-Mischling standen die Tränen in den Augen: »Danke an alle, die meinem Toto das Leben gerettet haben. . .« Der Hund war gestern in einen zugefrorenen See eingebrochen.

Die Frau war am Morgen mit ihrem Hund an einem Baggersee in Lage (Kreis Lippe) spazierengegangen, als sich »Toto« plötzlich losriss und auf den zugefrorenen See lief. Als sich der Hund etwa in der Mitte des Baggersees befand, gab das dünne Eis nach, und »Toto« versank für einige Momente im kalten Wasser. »Die Besitzerin konnte ihrem Hund nicht zu Hilfe eilen, weil sie sonst ebenfalls eingebrochen wäre«, erklärte Polizeisprecher Uwe Bauer später. Deshalb schrie die Frau um Hilfe, bis eine andere Spaziergängerin die Rufe hörte und per Handy die Feuerwehr alarmierte.
»Wir sind sofort mit zwei Löschgruppen ausgerückt«, sagte ein Sprecher der Kreisleitstelle in Lemgo. Weil die Schlösser des Zauns rund um den See vereist waren, öffneten Polizisten ein Tor mit Hilfe eines Bolzenschneiders. Ein Feuerwehrmann stieg in einen Kälteschutzanzug. Dann robbte der Mann, der vom Ufer aus von einem Kollegen mit einem Seil gesichert wurde, bis zur Mitte des Sees. Uwe Bauer: »Der Hund, der zu diesem Zeitpunkt schon mindestens 15 Minuten im eiskalten Wasser ausgeharrt hatte, besaß zuletzt nur noch die Kraft und den Überlebenswillen, seine Schnauze aus dem Wasser zu halten und sie auf den Rand des Eises zu legen.« Im letzten Moment ließ sich »Toto« von dem Feuerwehrmann am Halsband fassen und aus dem Eiswasser ziehen.
In Decken gehüllt und von seinem Frauchen begleitet brachten Polizisten den Mischling im Streifenwagen mit Blaulicht und Martinshorn zum tierärztlichen Notdienst nach Lage.
»Dank sofortiger Rettungsmaßnahmen konnte der unterkühlte und in Lebensgefahr schwebende Rüde stabilisiert werden. Er muss aber noch stationär in der Praxis verbleiben«, erklärte der Polizeisprecher.

Artikel vom 27.01.2006