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»Vater des
Kosovos«

Rugova beigesetzt


Pristina (dpa). Der Präsident der serbischen Konfliktprovinz Kosovo ist gestern in Pristina mit den Ehren eines Staatsoberhaupts beigesetzt worden. Mehrere hunderttausend Albaner folgten nach der Trauerfeier in einer überfüllten Sporthalle dem mit der Nationalfahne geschmückten Sarg, der auf einer schwarzen Lafette zum »Märtyrer-Friedhof« am Stadtrand gebracht wurde. Das Ausland war mit Dutzenden Staatsoberhäuptern, Regierungschefs, Außenministern und Spitzenpolitikern vertreten. Für Deutschland nahm Außenamtschef Frank-Walter Steinmeier teil.
»Er war der Vater Kosovos«, lobte der Chef der UN-Kosovo- Verwaltung, Soeren Jessen-Petersen, den im Alter von 61 Jahren an Lungenkrebs gestorbenen Rugova. »Wir ehren ihn als Präsidenten der Unabhängigkeit«, sagte Regierungschef Bajram Kosumi. Der EU-Außenpolitiker Javier Solana rief die Albaner auf, schnell einen Nachfolger zu bestimmen, um die Verhandlungen über die Zukunft Kosovos in Gang zu bringen.

Artikel vom 27.01.2006