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»Überversorgtes« Bielefeld

Thomas Martinschledde, Obermeister der Friseur-Innung, hält Bielefeld für »überversorgt« mit Friseursalons. In der unmittelbaren Altstadt gibt es gut 15 Salons, in der Innenstadt, so schätzt er, »mehr als 60«. In Bielefeld gibt es insgesamt 354 Betriebe, etwa die Hälfte gehört der Innung an. Um sich behaupten zu können, müsse man das eigene Profil schärfen, eine Marktnische finden, sagt Martinschledde.
Er selbst frisiert Patienten im Franziskus-Hospital und macht mit seinem »mobilen Salon« Hausbesuche. Seine Hoffnung: Sind die Patienten wieder gesund, werden sie seine Kunden. Eine Gefahr sieht Martinschledde in den so genannten »Billigsalons«: Der Preiskampf werde Arbeitsplätze kosten, fürchtet der Obermeister. Wo der Haarschnitt zehn Euro koste, könne Umsatz nur durch Masse gemacht werden. Alles außer Schneiden, sogar das Föhnen, kostet extra. Martinschledde weiß: »Die Kunden schauen aufs Geld, aber sie wollen auch Qualität, wenn sie sich einen Friseurbesuch gönnen.« Aber: Bundesweit sei der Umsatz im Friseurhandwerk um 2,5 Prozent gesunken.

Artikel vom 27.01.2006