Bielefeld (uj). Ende vergangenen Jahres schien die Einrichtung eines Parallelchores so gut wie gesichert. Doch nun wird es vorerst keinen zweiten Universitätschor unter der Leitung von Michael Preiser geben. Wie Unirektor Professor Dr. Dieter Timmermann dem WESTFALEN-BLATT auf Anfrage mitteilte, bedauere er diese Entwicklung. Doch die Mitglieder des jetzigen Universitätschores, die die desiginierte Chorleiterin Dorothea Schenk ablehnen und statt dessen unter Michael Preiser einen zweiten Chor gründen wollten, hätten sich den Weg selbst verbaut, betonte der Rektor der Universität Bielefeld gestern. Wie mehrfach berichtet, war die von der Auswahlkommission zur Nachfolgerin von Professor Dr. Werner Hümmeke ernannte Chorleiterin von der Mehrheit der Chormitglieder abgelehnt worden. Sie wollten mit Michael Preiser, der im Sommer 2004 nach einer Erkrankung Hümmekes den Chor übergangsweise übernommen hatte, die Arbeit in einem Parallelchor mit anderem, eigenständigem Profil fortsetzen und hatten das Rektorat um Unterstützung gebeten. Timmermann signalisierte im Dezember, dass die Einrichtung eines Zweitchores unter universitärem Dach von der Kooperations- und Gesprächsbereitschaft beider Chorleiter abhänge. Ein Gesprächstermin sei für Januar anberaumt, hieß es damals. Nur ist Dorothea Schenk zum Gesprächstermin am 10. Januar erst gar nicht mehr erschienen. Der Grund ist laut Professor Timmermann ein Brief des Chores an die künftige Leiterin des Universitätschors, in dem sie zum Rücktritt aufgefordert wird. »Das war sehr unklug. Der Chor hat sich damit den Weg zu einem Parallelchor selbst verbaut«, sagt Timmermann, der verstehen kann, dass Dorothea Schenk unter diesen Umständen keine Gesprächsbereitschaft zeigte. Anders stellt Chorsprecher Professor Dr. Günter Graumann die Angelegenheit dar. Der Brief sei ein freundliches Angebot gewesen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Von Rücktrittsforderungen sei darin nicht die Rede gewesen.
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