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Teich büßt ein Drittel Fläche ein

Fallender Baum beschädigt Rohr - 1000 Kubikmeter Wasser fließen ab

Quelle (sw). Ein Teich im Luttertal unterhalb der Fußgängerbrücke südlich der Marienfelder Straße in Quelle ist trocken gelaufen, weil ein Baum beim Fällen ein Rohr zerschlagen hatte. Gestern überlegten Stadtförster Herbert Linnemann und Vertreter des Umweltamtes, wie nun weiter verfahren werden soll. Ergebnis: Sie wollen den Teich um ein Drittel der Fläche verkleinern.

Die Panne beim Fällen hatte sich bereits Mitte der vergangenen Woche ereignet. »Wir haben eine von Faulstellen befallene Buche gefällt. Der Baum ist durchs Eis geschlagen und hat das Rohr beschädigt«, erklärt Stadtförster Linnemann. 1000 Kubikmeter Wasser flossen nach und nach ab, außer Schlamm ist nicht mehr viel übrig. »Wir hatten keine andere Möglichkeit, als den Baum in den Teich fallen zu lassen, haben darin aber keine Gefahr gesehen. Das Rohr war unter der vereisten Oberfläche nicht zu erkennen«, sagt Linnemann. Ökologisch habe die Panne keinen Schaden verursacht. Fische lebten nicht in dem Teich, und das Gebiet sei immer noch feucht genug für die Lebewesen, die im Schlamm heimisch sind. Nach der Panne wurde zunächst einmal das Fällen gestoppt - obwohl noch drei weitere Buchen auf der insgesamt 20 Exemplare fassenden Liste standen, die von Fäule befallen sind.
Nach dem Ortstermin gestern wurde beschlossen, dass die drei restlichen Bäume - ebenfalls dickere, ältere Gewächse - nun in Kürze gefällt werden. Danach soll die Wiederaufstauung des Teiches beginnen.
Hans-Werner Ohse vom Umweltamt der Stadt Bielefeld hält eine Lösung für sinnvoll, die künftig komplett auf die sowieso alten und unterhaltungsintensiven Rohrleitungen verzichtet. »Wir mussten in den vergangenen Jahren mehrfach Verstopfungen und andere Probleme beheben, das hat uns immer geärgert. Wenn wir nun schon etwas machen müssen, können wir auch gleich eine andere Lösung suchen.«
Nach seinen Angaben soll der Teich - wenn die Bezirksvertretung Brackwede zustimmt - in der Mitte tiefer ausgeschachtet, der anfallende Schlamm an der Böschung aufgeschoben werden. Dadurch würde das Gewässer um ein Drittel Fläche verkleinert, hätte dann aber immer noch etwa 1500 Quadratmeter. Ohse: »Durch das Rohr fließt bislang gefiltertes Wasser aus dem Brackweder Freibad. Wenn der Teich in der Mitte tiefer wäre, können wir das Wasser ohne Rohre offen durchleiten.«
So hoffe man, auch die Geruchsbelästigung verringern zu können - zumindest dann, wenn der ausgehobene Schlamm am Zielort angekommen ist. Sollte alles klappen, würden die Arbeiten im Sommer ausgeführt. Die Kosten schätzte Ohse auf 10 000 bis 20 000 Euro.

Artikel vom 26.01.2006