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Arktische Kälte dauert an

Niederschläge gestern nur ein kurzes Intermezzo

Hamburg (dpa). Kein Ende der Eiszeit: Das harte Winterwetter mit zweistelligen Minustemperaturen hält Deutschland und Europa weiter fest im Griff.
Quint, Ogulcan und Felix aus Bielefeld freuten sich über den Schneefall, auch wenn es nur wenige Flocken waren. Foto: Hans-Werner Büscher

Die milden Temperaturen, die das Tief »Liesbeth« in den nächsten Tagen nach Deutschland bringt, bleiben nur ein kurzes Intermezzo, prophezeien die Meteorologen. Schon morgen sollen sich die Hochdruckgebiete »Drago« vom Nordatlantik und »Claus« über den Karpaten vereinen. »Die Hochdruckbrücke ist ziemlich stabil, wahrscheinlich bleibt es bis in die nächste Woche hinein bei trockenem und meist frostig kaltem Wetter«, erklärte Michael Beisenherz vom Wetterdienst Meteomedia.
Schnee und Eisregen sorgten unterdessen gestern in Teilen Norddeutschlands und den Niederlanden für starke Verkehrsbehinderungen. In Ostfriesland herrschten teils chaotische Verhältnisse. »Es blieb aber bei Blechschäden«, sagte eine Polizeisprecherin. Schneefall und Straßenglätte behinderten auch in Hamburg und Teilen Schleswig-Holsteins den Verkehr.
In den Niederlanden ereigneten sich bei gefrierendem Regen Hunderte von Unfällen, die meist glimpflich ausgingen. Fußgänger und Radfahrer stürzten auf spiegelglatten Straßen. In mehreren Städten musste der Busverkehr eingestellt werden. Auch in Ostwestfalen-Lippe schneite es. Nach Angaben der Polizei lief der Verkehr allerdings ohne größere Störungen weiter.
Die Zahl der Kältetoten stieg weiter. Allein in Polen wurden 14 Menschen erfroren gefunden. In Deutschland forderten die eisigen Temperaturen ein sechstes Opfer: In der Kölner Innenstadt erfror ein Rentner. Der betrunkene 67-Jährige war bei Minusgraden in einem Park eingeschlafen.
Sehr eisig blieb es im Süden Russlands und in Sibirien. In der Stadt Nowosibirsk wurde die örtliche Rekordtemperatur von 49,9 Grad Frost gemessen.

Artikel vom 26.01.2006