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Atomstreit mit Iran

Wieder nur Spiel auf Zeit?


Man sollte die Signale aus Moskau, die der Iran im Atomstreit um die Urananreicherung aussendet, noch nicht überbewerten. Zu lange schon spielt das Regime in Teheran auf Zeit. Angebliche Verhandlungsbereitschaft wechselt sich ab mit unverhohlenen Drohungen gegenüber den Verhandlungsführern aus der Europäischen Union.
Allerdings scheint der neue Moskauer Vorschlag, die Uran-Anreicherung, bei der atomwaffentaugliches Material entstehen kann, außerhalb Irans auf russischem Boden in einem Gemeinschaftsunternehmen zu betreiben, endlich ein Weg zu sein, den der Iran zu gehen bereit ist, wie sein Chefunterhändler erklärt hat.
Es ist noch zu früh, darüber zu spekulieren, ob Teheran unter dem Eindruck der Drohung, den Atomstreit mit dem Iran vor den UN-Sicherheitsrat zu bringen, zum Einlenken bereit sein könnte. Oder ob die Mullahs in Teheran Präsident Mahmud Ahmadinedschad von seinem Konfrontationskurs abgebracht haben. Das werden wohl erst die nächsten Tage zeigen.
Der Druck auf den Iran wird nicht nachlassen. Dies zeigt die Tatsache, dass die Außenminister der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und Deutschlands in der kommenden Woche über die nächsten Schritte gegen Iran beraten werden. Der Iran steht vor der Wahl: politische Isolation oder Kooperation. Friedhelm Peiter

Artikel vom 26.01.2006