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Leseanreiz durch Wettbewerb

Bültmannshofschule: Klassen ermitteln die Vertreter - Jury hört genau hin

Von Elke Wemhöner und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Der Leselöwe aus Plüsch auf dem Pult übernahm die Rolle des Maskottchens - mit Erfolg. Ursula Hörmann, Lehrerin der Klasse 2 b der Bültmannshofschule, sparte gestern Vormittag nicht mit Lob für die Leistung im Vorlesewettbewerb auf Klassenebene.

Nun hofft sie, dass sich Kira, Lynn, Dennis, Zorah und Ramon als würdige Klassenvertreter erweisen werden. Die Kameraden drücken dafür ganz fest zu Daumen. Alle intensivieren die Leseförderung - die Bültmannshofschule tut ein Übriges: Sie regt mit einem schulinternen Wettbewerb zum Lesen an. Ursula Hörmann koordiniert die Aktion für die gesamte Grundschule und sorgt auch für echte Wettbewerbsbedingungen. So stellten sich die Kinder ihrer Klasse gestern einer vierköpfigen Jury. Neben ihrer Klassenlehrerin gehörten dazu der Lehrer Ussama-Christian Absi, Hertha Altenhein (Inhaberin Kinderbuchladen) und Christa Maaß (Kinderschutzbund). Die »Großen« machten sich viel Mühe, um den »Kleinen« gerecht zu werden, bewerteten nicht nur Betonung und Lesefluss, sondern auch, ob der oder die Vortragende den Inhalt gut erfasst hatten.
Zum Klassenwettbewerb durfte sich jedes Kind seinen Lieblingstext aussuchen. Und so wurde der Lesevortrag auch zu einer kurzweiligen Sache, in der Kellergeister, dicke Freunde, Haustiere und andere Hauptfiguren vorkamen. Beim nächsten Schritt, der Schulwertung (jede Klasse entsendet ihre Vertreter) erhalten die Mädchen und Jungen einen unbekannten Text. Das bedeutet noch einmal verschärfte Bedingungen!
Damit ihre Schüler fit werden, hat Ursula Hörmann weitere Anreize geschaffen. Zum Beispiel den »Lesepass«: Wenn die Kinder daheim den Eltern oder Großeltern vorlesen, können sie Punkte sammeln. In der Schule ist ebenfalls der Lesepass im Einsatz: Dort geht es darum, dass die Kinder den Lesetext gut verstehen und entsprechend vortragen können. In der 2 b (mit dabei waren Martin, Louisa, Lynn, Luisa, Kimberley, Mirela, Chantal, Zorah, Dennis, Dilek, Anton, Jesus, Tobias, Felix, Rabea, Alexander, Julius, Pavithiran, Suzan, Kira und Ramon) wurden gestern Teilnahmeurkunden und Leselöwen-Aufkleber verteilt; die fünf Besten bekamen ein Geschenk obendrein »Das wird ganz schön schwer«, sagt Pädagogin Hörmann, um gleich anzufügen, dass die Vertreter 2 b aber nicht bange sein müssen. Wer immer in der Übung bleibt, ist auch fit für die nächste Wettbewerbsrunde. Und kleine Rituale (Maskottchen mitnehmen, mit dem Finger die Zeilen entlang fahren) geben auch Sicherheit.

Artikel vom 25.01.2006