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Stadtwerke wollen Millionen
in die Welle investieren

Neue Förderprogramme zum Energiesparen aufgelegt

Gütersloh (mdel). Die Stadtwerke Gütersloh (SWG) haben sich für dieses Jahr einiges vorgenommen. Wie Geschäftsführer Dr. Dirk von Lojewski gestern erläuterte, soll unter anderem eine Millionen-Summe in die Modernisierung der »Welle« fließen.

Das Sport- und Freizeitbad am Stadtring Sundern ist in die Jahre gekommen. Weil die Konkurrenz im Markt der Spaßbäder in den vergangenen Jahren immer größer geworden ist, drohen Besuchereinbrüche. Zur Erarbeitung von Zukunftskonzepten haben die Stadtwerke bereits Architekten beauftragt. Diese haben nach Angaben des Geschäftsführers »interessante Ideen« erarbeitet. Weiter will von Lojewski nicht ins Detail gehen, weil das abschließende Votum des Stadtwerke-Aufsichtsrats noch aussteht. Zur genauen Höhe der geplanten Investitionssumme macht er ebenfalls keine Angaben.
Neu auflegen wollen die Stadtwerke in diesem Jahr ihr Förderprogramm »e.save«. Das Unternehmen stellt für verschiedene Maßnahmen 150 000 Euro bereit, die erste startet bereits am 1. Februar und widmet sich dem Thema »Thermographie«. Mittels einer Wärmebildkamera können die SWG-Kunden zum Preis von 105 Euro ihr Haus untersuchen lassen und bekommen zum Ende des Jahres 25 Euro von den Stadtwerken erstattet. Damit einher geht eine Beratung vor Ort, in der den Kunden aufgezeigt wird, wo Schwachstellen im Haus sind und wie diese ausgemerzt werden können. In weiteren Programmen wollen die Stadtwerke im Laufe des Jahres elektronische Heizungspumpen sowie die Umstellung von Heizöl auf Erdgas fördern.
In der Debatte um steigende Strom- und Gaspreise sehen sich die Stadtwerke zu Unrecht an den Pranger gestellt. Beispiel Strompreis: Nach Angaben von Dr. Dirk von Lojewski ist der Strom derzeit billiger als im Jahr 1998 - wenn nicht beeinflussbare Faktoren wie die Ökosteuer oder die Aufschläge zum Energie-Einspeisegesetz und zum Gesetz zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung abgezogen werden. »Die Margen sind für uns nicht größer, wir sind nur effizienter geworden«, erklärt der Stadtwerke-Geschäftsführer.
Wenig Einfluss hätten die Stadtwerke auch auf die Entwicklung der Gaspreise. »Wir bekommen kein Gas, das nicht an den Ölpreis gekoppelt ist. Eine betriebswirtschaftliche Begründung gibt es dafür nicht. Doch wer will die Russen als größten Gaslieferanten zwingen, das zu ändern?«, fragt von Lojewski. Gegen die jüngste Erhöhung sind bei den Stadtwerken rund 60 Einsprüche eingegangen, von einer Offenlegung der Kalkulation hält er dennoch nicht viel: »Wir stehen jederzeit unter Beobachtung, weil wir unsere Preise genehmigen lassen müssen. Eine Offenlegung nützt höchstens der Konkurrenz.«

Artikel vom 25.01.2006