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Ein Küken im
Kampf mit
Außerirdischen

Disneys »Himmel und Huhn«


Sein Mut überragt bei weitem seine Größe - ganz gleich, ob Hühnchen Junior beim Baseball gegen Füchse kämpft oder gegen furchterregende außerirdische Wesen. »Himmel und Huhn« heißt der jüngste Disney-Film des Regisseurs Mark Dindal, der heute in die deutschen Kinos kommt.
Der erste völlig computeranimierte Film erzählt das Abenteuer eines viel zu klein geratenen Huhns, das überall ausgelacht wird und sich nichts sehnlicher wünscht, als anerkannt zu werden. Auch wenn die Figuren nicht immer mit dem Hintergrund harmonieren, bleibt der Film dennoch ein sehenswertes Kinoabenteuer mit wirbelnden Asteroiden, einem zu groß gewordenen Schwein, einem hässlichen Entlein und einem niedlichen kleinen Huhn. In Amerika hat sich der Film, der im Original »Chicken Little« heißt, kurz nach seinem Start im vergangenen November an die Spitze der Kino-Charts gespielt.
Im Mittelpunkt des knapp einstündigen Films steht Hühnchen Junior, das versucht, das unglückselige »Eichel-Ereignis« aus dem Gedächtnis der Bewohner seiner Heimatstadt zu löschen. Denn seit dem Tag, an dem Junior hysterisch aufgeregt verkündete, der Himmel werde auf Oakey Oaks stürzen, ihm jedoch nur eine Eichel auf den Kopf fiel, macht sich die ganze Stadt über ihn lustig. Doch alles ändert sich, als Junior wirklich ein Stück Himmel auf den Kopf fällt und Oakey Oaks von einer außerirdischen Macht bedroht wird.
Disney wäre nicht Disney, wenn keine menschlichen Charakterzüge in Tiergestalt überdeutlich zum Ausdruck kämen. So ist Hühnchen Junior eine Figur, die durch ihre Tolpatschigkeit, Naivität und Ehrlichkeit besticht. Auch seine Freunde, eine Clique von Außenseitern wie das schwatzhafte, immer gut gelaunte hässliche kleine Entlein Namens Susi Schnatter, das ängstliche, schreckhafte und zu groß gewordene Schwein Ed von Speck und der blubbernden Fisch Luigi Forelli, der für jede Dummheit zu haben ist, brauchen um die Sympathie der Zuschauer nicht zu kämpfen. Nur Hühnchens verwitweter Vater Buck Cluck wirkt in seiner Rolle nicht sehr überzeugend.
Während bisher bei Disney die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung dargestellt wurden, fahren sie in »Huhn und Himmel« in eierförmigen Autos, sind Bürgermeister oder Besitzer von Geschäften in Oakey Oaks. So verkaufen Pinguine Smokings, Mäuse bieten Käse feil, und Schafe schneiden Haare. Die Tiere werden vermenschlicht, was dem Film an manchen Stellen die Spannung nimmt.

Artikel vom 26.01.2006