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Der Schütze des Tages: Pascal Hens. Foto: dpa

Ein Punkt gegen
den Weltmeister

Handball-EM: starker Start in Basel

Basel (dpa). Die deutschen Handball-Männer sind mit einer Überraschung in die Europameisterschaft gestartet. Der personell geschwächte Titelverteidiger erkämpfte sich in Basel in einem mit Leidenschaft geführten Duell mit Weltmeister Spanien ein hoch verdientes 31:31.
Mit dem unerwarteten Punktgewinn hat sich der Olympia-Zweite in der Vorrundengruppe B eine gute Ausgangsposition für das Erreichen der Hauptrunde geschaffen. Vor 5300 begeisterten Zuschauern in der St. Jacobs Halle war Pascal Hens (Hamburg/9) der überragende Spieler in der deutschen Mannschaft. Nach einem Ruhetag trifft die Auswahl morgen (14 Uhr) auf die Slowakei. »Ich bin rundum zufrieden mit dem, was geleistet wurde. Es war schon sensationell, wie wir über den Kampf zurück gefunden und das Spiel sogar bestimmt haben«, lobte Brand überschwänglich.
»Mit etwas Glück zum Schluss hätten wir gewinnen können. Aber das ist ein gewonnener Punkt«, sagte Rechtsaußen Florian Kehrmann (TBV Lemgo) und fügte an: »Wir haben einen ersten Schritt Richtung Hauptrunde gemacht, aber das nützt uns nichts, wenn wir gegen die Slowakei nicht gewinnen.«
Das Gipfeltreffen begann für die deutsche Mannschaft alles andere als ermutigend. Nach zwei Fehlabspielen, zwei gehaltenen Bällen von Spaniens Torwart David Barrufet und einem Fehlwurf wurde die DHB-Auswahl von den Iberern überrannt und geriet mit 0:5 (5.) in Rückstand.
Brand reagierte und nahm schon nach 4:33 Minuten eine Auszeit, um seine übermotivierten und nervösen Spieler zu beruhigen. »Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir die Ruhe bewahren und Tor um Tor aufholen müssen«, sagte der Bundestrainer. Seine Maßnahme wirkte. Mit ihrem zurückgewonnenen Selbstbewusstsein ließ sich die deutsche Mannschaft aber nicht von ihrer spielerischen Linie abbringen und ging mit einem 16:15-Vorteil in die Pause.
Ein 18:20-Rückstand (38.) entmutigte den Titelverteidiger nicht - vielmehr schien er ihn anzuspornen. Vor allem Hens sowie Klimowets und Zeitz sorgten dafür, dass sich das Brand-Team wieder auf 24:21 (43.) absetzen konnte. Der wichtige Sieg war schon zum Greifen nahe. In der hektischen Schlussphase schafften die Spanier aber schließlich doch noch den 31:31-Endstand.
Deutschland: Fritz (THW Kiel), Bitter (SC Magdeburg) - Hens (HSV Hamburg/9), von Behren (VfL Gummersbach/3), Roggisch (SC Magdeburg), Preiß (TBV Lemgo/2), Hegemann (VfL Gummersbach), Kraus (Frisch Auf Göppingen/2), Zeitz (THW Kiel/6), Jansen (HSV Hamburg/1), Klimowets (SG Kronau/Östringen/5), Kehrmann (TBV Lemgo/3/1), Sprenger (SC Magdeburg), Michel (Frisch Auf Göppingen)
Spanien: Urios 6, Rocas 6/2, Romero 6/4, Davis 4, Alberto Entrerrios 3, Garcia 2/1, Garabaya 1, Belaustegui 1, Fis 1, Perez 1

Der Ergebnis-Überblick:Gruppe A: Polen - Ukraine 33:24, Slowenien - Schweiz 29:25
Gruppe B: Deutschland - Spanien 31:31, Frankreich - Slowakei 35:21
Gruppe C: Serbien und Montenegro - Island 31:36, Dänemark - Ungarn 29:25
Gruppe D: Kroatien - Portugal 24:21, Russland - Norwegen 24:21

Artikel vom 27.01.2006