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Ailton stürmt in
die Liga zurück

Leih-Vertrag mit dem HSV perfekt

Hamburg (dpa). Die Bundesliga hat eine ihrer schillerndsten Figuren wieder: Goncalves da Silva Ailton, kurz Ailton, geht ab sofort für den Tabellenzweiten Hamburger SV auf Torjagd.Torjäger Ailton: Samstag Einstand im HSV-Trikot.

Der HSV und der türkische Fußball-Erstligist Besiktas Istanbul einigten sich auf ein Leihgeschäft bis Saisonende für 450 000 Euro. Zudem sicherten sich die Norddeutschen eine Kaufoption: Für 1,75 Millionen Euro kann der Torjäger dauerhaft zum HSV wechseln. Ailton soll schon am Samstag zum Rückrundenstart in Nürnberg im Trikot des Tabellenzweiten auflaufen. Acht Monate nach seinem bislang letzten Auftritt in Deutschland im Pokalfinale mit Schalke 04 gegen Bayern München (1:2) will der Brasilianer wieder Liga-Schlagzeilen schreiben.
Heute soll der 32 Jahre alte Stürmer, der gestern am späten Abend mit HSV-Manager Dietmar Beiersdorfer in Hamburg landete, erstmals trainieren. Seine Mannschaftskameraden wie auch Trainer Thomas Doll freuen sich auf den wegen seiner gedrungenen Statur und seiner Antrittsschnelligkeit als »Kugelblitz« bezeichneten 1,77 Meter großen Torjäger. »Wir brauchen einen guten Stürmer. Und Ailton hat mit seiner Torquote gezeigt, dass er ein Superstürmer ist«, sagte HSV-Kapitän Daniel van Buyten. In 198 Bundesliga-Partien erzielte Ailton 102 Tore und war im Bremer Meister-Jahr 2003/2004 mit 28 Treffern Liga-Torschützenkönig.
»Wenn er das zeigt, was er in Bremen geleistet hat, dann ist er eine echte Verstärkung«, meinte Stürmerkollege Benjamin Lauth, der durch die Verpflichtung um seine Einsatzchancen fürchten muss. Bedenken, dass der Brasilianer die Harmonie stören könnte, bestehen nicht. »Er kommt in eine Gruppe, in der es gut läuft, also muss er in dieselbe Richtung wie wir«, meinte van Buyten. Nach Aussage seines Beraters verzichtet Ailtons in Hamburg auf »sehr viel Geld«. Umsonst spielt er dennoch nicht: Für die kommenden vier Monaten soll er beim HSV geschätzte 500 000 Euro erhalten.
Damit Ailton beim HSV spielen kann, muss ein anderer weichen. Laut Statuten der Deutschen Fußball Liga dürfen nur vier Nicht-Europäer im Kader stehen. Der HSV hat mit Mehdi Mahdaviki (Iran), Naohiro Takahara (Japan), Collin Benjamin (Namibia) und Thimothee Atouba (Kamerun) das Maximum bereits ausgeschöpft.

Artikel vom 25.01.2006