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Ostwestfalen
nicht dabei

30 deutsche Firmen


Bielefeld (WB/kol). Firmen aus Ostwestfalen-Lippe sind derzeit nicht mit eigenem Personal im Irak vertreten. »Fast alle Kontakte werden über Kuwait, Jordanien oder die Vereinigten Arabischen Emirate abgewickelt«, sagte gestern Ines Ratajczek, Referatsleiterin International bei der Industrie- und Handelskammer in Bielefeld, dieser Zeitung.
Auch die Deutsche Auslandshandelskammer wickele Irak-Geschäfte über ein Büro in der jordanischen Hauptstadt Amman ab. »Vor Ort ist es einfach zu gefährlich«, sagte die Expertin.
Es gebe jedoch deutsche Fachleute, die auf Honorarbasis vor allem für Großkonzerne im Irak arbeiteten. Diese Experten seien hoch bezahlt. »Je höher das Risiko, desto höher der Preis. Jeder weiß, was es bedeutet, dort hinzugehen«, sagte die IHK-Expertin.
Als Exportland ist der Irak für die deutsche Industrie ohnehin von geringer Bedeutung. Im vergangenen Jahr lieferten deutsche Firmen nur noch Waren im Wert von etwa 250 Millionen Euro in das Zweistromland, ein Fünftel weniger als noch ein Jahr zuvor. Entgegengesetzt verläuft die Entwicklung im Nachbarland Iran: Seit 1999 haben sich die deutschen Exporte auf 3,6 Milliarden Euro mehr als verdreifacht.
Trotz ständiger Entführungen von Ausländern und Anschlägen sind im Irak mehr als 30 deutsche Firmen engagiert. Hauptsächlich arbeiten sie allerdings im vergleichsweise sicheren Nordirak.

Artikel vom 25.01.2006