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Weltgebetstag
über Südafrika

Frauen bereiten Gottesdienst vor

Halle (pes). Das Apartheid-Regime ist abgelöst, in vier Jahren wird hier die Fußball-Weltmeisterschaft gespielt, Wirtschafts-Boykotte gibt es nicht mehr. Doch das Elend ist noch nicht vorbei in Südafrika. Frauen aus dem Land am Kap haben den Weltgebetstag 2006 vorbereitet, der am 3. März mit einem Gottesdienst auch in der Haller Herz-Jesu-Kirche gefeiert wird.

Die schwarze Bevölkerungsmehrheit ist nach 342 Jahren weißer Vorherrschaft immer noch klar benachteiligt. Es gibt große Arbeitslosigkeit, die »Townships« der großen Städte sind immer noch große Elendsquartiere, wo Gewalt und Kriminalität große Probleme bereiten. Das hat der ökumenische Haller Vorbereitungskreis bei seinen Recherchen und bei der Durchsicht des Materials herausgefunden, das die Frauen aus Südafrika vorbereitet haben. Auch Sigried Eken aus Peckeloh, die an einer Inforeise durch Südafrika, teilgenommen erfahren musste. Nahezu totgeschwiegen wird in Südafrika, dass das Land eine der höchsten Aids-Raten auf dem Kontinent hat. Weil sein kann, was nicht sein darf, gibt es für die Jugend nahezu keine Aufklärungsarbeit. Und es fehlt an Medikamenten.
Bei ihrem Infostand am 14. Februar auf dem Haller Wochenmarkt wollen die Frauen unter anderem auf die Aids-Problematik hinweisen, rufen deshalb zu einer Aktion auf, Karten an die internationalen Pharma-Konzerne zu schicken, um diese dazu aufzufordern, Medikamente preiswert an arme Länder abzugeben und speziell für diese die Patentrechte freizugeben.
In der Vorbereitung des Weltgebetstages wird natürlich auch die schöne Seite Südafrikas hervorgehoben. Die zwölf Frauen aus den beiden großen Kirchengemeinden laden am 17. Februar, 16 bis 19 Uhr, zu einem Info-Nachmittag ins Pfarrzentrum Oase ein, wo über Land und Leute, über die Stellung der Frau in der südafrikanischen Gesellschaft berichtet wird. Die Teilnehmer erhalten Einblicke in verschiedene Kulturen und in die Problematik des Zusammenlebens verschiedener Rassen. Es werden aber auch afrikanisches Kunsthandwerk und Tänze vorgestellt und in einer Märchenecke afrikanische Märchen erzählt. Zum Ausklang gibt es ein leckeres Buffet mit afrikanischen Spezialitäten.
Eine Woche später, Freitag, 24. Februar, wird ab 19.30 Uhr der Haller Ulrich Fälker einen Dia-Vortrag mit faszinierenden Bildern aus dem Land am Kap zeigen. Fälker organisiert unter anderem die Volkshochschulreihe »Länder und Menschen«, tritt hier und andernorts immer wieder auch mit eigenen Reiseberichten in Erscheinung.
Den Schlusspunkt setzt schließlich am Freitag, 3. März, 16 Uhr der ökumenische Weltgebetstags-Gottesdienst, den die Arbeitsgruppe nicht nur plant, sondern auch durchführt. Beteiligt ist der Gospelchor GAM, der Teile aus einer »Afrikanischen Messe« vortragen wird. Mit der Kollekte soll ein Projekt in Südafrika unterstützt werden.

Artikel vom 25.01.2006