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Filmgeschichte mitgeprägt

Regissseur und Produzent Franz Seitz mit 84 gestorben

München (dpa). Der Produzent und Regisseur Franz Seitz ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Seitz, der die deutsche Nachkriegsfilmgeschichte wesentlich mitgeprägt hatte, erlag einer schweren Krankheit, wie sein Sohn gestern mitteilte.

Neben seinen hoch gelobten Thomas-Mann-Verfilmungen produzierte der gebürtige Münchener auch Volker Schlöndorffs Oscar-gekrönten Streifen »Die Blechtrommel«. Seit seinem vor mehr als 50 Jahren entstandenen ersten Film »Der letzte Schuss« hat Seitz etwa 80 Kinofilme produziert und mehr als 50 Drehbücher geschrieben. Seine letzte große Kinoproduktion war die Verfilmung des Lion Feuchtwanger-Romans »Erfolg«. Für die Verfilmung von Manns »Zauberberg« erhielt Seitz den Bayerischen Filmpreis.
Der Sohn des gleichnamigen Münchener Regisseurs und Enkel des Volksschauspielers und Theaterdirektors Xaver Terofal kam nach einigen Semestern Medizin über ein Volontariat als Filmarchitekt bei Richard Eichberg zu seinem eigentlichen Metier. Gemeinsam mit dem Regisseur Rolf Thiele schuf er als Drehbuchautor und Produzent zahlreiche Kinohits wie »Das schwarz-weiß-rote Himmelbett« mit Thomass Fritsch und Elisabeth Flickenschildt oder »Grieche sucht Griechin«, auch Louis Malles Film »Herzflimmern« brachte Franz Seitz auf die Erfolgsspur.
Für sein Kinoschaffen wurde der langjährige Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) vielfach ausgezeichnet. Auf eine Ehrung war der immer elegant gekleidete passionierte Pfeifenraucher, den alle seine Freunde »Buba« nannten, aber besonders stolz: Der Oscar, die weltweit begehrteste Filmtrophäe hatte - flankiert von zwei Filmschalen in Gold - einen Ehrenplatz in seinem Büro. Seitz wird am kommenden Freitag auf dem Friedhof im oberbayerischen Schliersee beigesetzt.

Artikel vom 25.01.2006