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Kälteste Nächte sind (vorerst) überstanden

Minus-Rekordwerte im Bayerischen Wald und am Funtensee - von heute an Schnee möglich


Hamburg (WB/dpa/Reuters). Russland-Hoch »Claus« hat das Thermometer in der Nacht zum Dienstag noch einmal tiefer sacken lassen: Die Bayerwald-Gemeinde Haidmühle war gestern Morgen mit minus 29,1 Grad Deutschlands kältester bewohnter Ort - in der Nacht zuvor war es noch ein halbes Grad »wärmer« gewesen. Am unbewohnten Funtensee im Berchtesgadener Land rutschte das Quecksilber gar auf 36,2 Grad unter Null - 1,4 tiefer als in der Nacht zuvor: diesjähriger deutscher Minus-Rekord.
Schöner als am Mittelmeer war es dagegen an Deutschlands wärmstem Ort: Krefeld im Westen Nordrhein-Westfalens brachte es gestern in der Frühe gerade mal auf minus 3,1 Grad. In Nordgriechenland dagegen stürmte es bei minus 13 Grad. Selbst die Akropolis von Athen lag bei Null Grad unter Schnee.
Auf deutschen Flüssen und Kanälen macht der Frost unterdessen der Schifffahrt zu schaffen: Auf 150 Kilometer ist die Oder von Stettin bis südlich von Frankfurt zugefroren, auch auf dem Main-Donau-Kanal sowie auf Elbe und Mittellandkanal blockiert Eis die Fahrwege und Schleusen.
Nach dem eiskalten Wochenstart erwarten die Meteorologen jetzt etwas milderes Wetter. »So kalt wie die letzten Nächte werden die kommenden nicht mehr«, sagt Martin Puchegger vom Wetterdienst Meteomedia. Kältehoch »Claus« weicht dem Skandinavientief »Lisbeth«, das heute und morgen Wolken und ein wenig Schnee bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bringt. Am Freitag endet das Schnee-Intermezzo, die Tageshöchstwerte liegen dann bei dauerfrostigen minus fünf Grad im Vogtland und plus zwei Grad am Niederrhein.
Nicht nachahmenswerte Einsätze wie der eines Handwerkers im schleswig-holsteinischen Ellerbek sind dann wohl nicht mehr nötig: Mit einem Bunsenbrenner wollte er ein zugefrorenen Heizungsrohr auftauen. Dabei geriet die mit Reet gefüllte Zwischenwand des Bauernhofes in Brand. Glücklicherweise konnte schnell gelöscht werden - aber 10 000 Euro Schaden brachte die Aktion immerhin.

Artikel vom 25.01.2006