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Knaggen stoppen
Glockenauflager

Sanierungsarbeiten im Holzhauser Kirchturm

Holzhausen (wm). Aus dem Glockenturm der evangelischen Kirche in Holzhausen dringen schwere Schläge. Doch sind es in diesen Tagen nicht nur die Glocken, die zu hören sind - Zimmerleute sind dabei, den Glockenstuhl nachhaltig zu sichern.

Dass der Glockenstuhl saniert werden muss, steht seit gut eineinhalb Jahren fest. Bei Begutachtungen des Glockensachverständigen der evangelischen Landeskirche, eines Lippstädter Ingenieurbüros und der zuständigen Denkmalbehörden sei festgestellt worden, dass sich Bolzen gelöst und Verkeilungen gelockert hätten, so Gemeindepfarrer Steffen Bäcker. Dem Zustand habe man Rechnung getragen damit, dass bereits im vergangenen Jahr eine der drei Stahlglocken stillgelegt worden sei.
Den Auftrag zur Sanierung hat das Presbyterium der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Holzhausen an die Firma Fritz Kathe aus Vechta vergeben - ein Unternehmen, das viel Erfahrung mit der Erneuerung denkmalgeschützter Holzkonstruktionen besitzt.
Bis zum Wochenende, so die beiden Zimmerergesellen Thomas Rolwes und Daniel Kühling, werden die Arbeiten noch dauern. Seit rund eineinhalb Jahrzehnten sind die beiden Handwerker insbesondere mit der Reparatur alter Holzkonstruktionen befasst und haben sich eine Menge Wissen auch darüber angeeignet, wie Probleme an alten Glockenstühlen behoben werden können. Im Holzhauser Kirchturm -Êso Thomas Rolwes, bestehe die Hauptschwierigkeit darin, dass die Glockenauflager auf dem Glockenjoch immer dann hin- und herrutschen können, wenn die Glocken schwingen. Der Grund: »Die Auflager sind lediglich mit Bolzen auf dem Joch befestigt. Und die haben im Laufe der Jahrzehnte nachgegeben.« Um die Auflager zu fixieren, setzen die beiden Zimmerer »Knaggen« an beiden Enden davor und schrauben sie auf dem Glockenjoch »felsenfest« an. Außerdem werden bzw. wurden bereits fehlende Vierkanthölzer ersetzt. Und sollte sich bei der Überprüfung der Holzverbindungen herausstellen, dass sie ebenfalls repariert werden müssen, werden diese Stellen mit Laschen neu verbolzt.
Die Sanierung des Glockenstuhl wurde ermöglicht durch zahlreiche Spenden von Gemeindegliedern und Unternehmen. Insgesamt kamen dabei rund 13 000 Euro zusammen.

Artikel vom 25.01.2006