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»Gemeindeleben im Thomas-Haus erhalten«

Thema Finanzen prägt Gemeindeversammlung - verstärkt auf Ehrenamt setzen

Lübbecke (jug). Sie standen zwar nicht ganz oben auf der Tagesordnung, wie Pfarrer Eberhard Helling gleich zu Beginn bemerkte. Doch um das Thema Finanzen kam man in der Gemeindeversammlung der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Lübbecke am Montagabend dann doch nicht herum.
Ziel sei, das Gemeindeleben im Thomas-Gemeindehaus auf jeden Fall zu erhalten, machte Pfarrer Eberhard Helling im Rahmen der Versammlung deutlich. Foto: J. Graf
Und so gab Finanzkirchmeister Dieter Hovemeyer den rund 40 Teilnehmern im Andreas-Gemeindehaus - unter Punkt zwei - einen Überblick über den aktuellen Stand in Sachen Geld.
Insgesamt, so Dieter Hovemeyer, habe der Etat 2006 ein Volumen von rund 614 236 Euro. Nach einer gut verständlichen Auflistung der wichtigsten Einnahmen und Ausgaben für das neue Jahr 2006 errechnete Hovemeyer einen Fehlbetrag von rund 15 150 Euro. Um den Etat auszugleichen, habe man ein erwartetes Spendenaufkommen von 7 160 Euro sowie Einnahmen durch die »Aktion 5« von 8 000 Euro im Haushalt eingeplant, basierend auf den Einnahmen des vergangenen Jahres. »Aber real fehlt das Geld natürlich noch«, so Hovemeyer weiter. Bleibe das Spendenaufkommen im neuen Jahr unter den Erwartungen zurück, »dann hat der Haushalt ein Loch«.
Wirklich problematisch indes zeichnete der Finanzexperte die Situation allerdings für 2007. Dann erhalte die Gemeinde zusätzlich auch noch 17 000 Euro weniger Zuschuss aus der Finanzgemeinschaft. »Was können wir also tun? Immer weiter sparen? Man kann sich aber auch kaputt sparen«, so Hovemeyer. Also gehe es mehr um die Frage, wie man die Einnahmen-Seite verbessern könne. Auch stehe der Gedanke im Raum, die eine oder andere Arbeit ehrenamtlich erledigen zu lassen, »denn der größte Posten sind die Personalkosten«.
Aus der Zuhörerschaft wurde daraufhin angeregt, die »Aktion 5« der Kirche noch mehr in den Vordergrund zu rücken.
Zur »Zukunft des Thomas-Gemeindehauses« äußerte sich Claus Wischmeyer, Vorsitzender des Gemeindejugendausschusses, in Vertretung für Pfarrerin Sabine Heinrich. »Tja, wir wissen's auch noch nicht«, so Wischmeyer auf die selbst gestellte Frage, wie diese Zukunft aussehen werde. Fest stehe auf jeden Fall, dass im kommenden Jahr 17 000 Euro im Haushalt fehlen würden, »fest steht auch, dass wir im nächsten Jahr nicht so weitermachen können wie jetzt, wir müssen irgendetwas verändern«. Und beim Thema Gebäude und Personal rücke das Thomas-Gemeindehaus in den Mittelpunkt. Gleichwohl, »wir brauchen diesen Stützpunkt im Norden«, so Wischmeyer weiter. So sei es zum Beispiel nicht vorstellbar, etwa die Konfi-Gruppen im Andreas-Haus zu unterrichten.
Wie auch Eberhard Helling deutlich machte, gehe es »im Thomas« darum, das Gemeindeleben dort auf jeden Fall zu erhalten, nicht zuletzt, weil man die Räumlichkeiten benötige.
Hier seien Kooperationen gefragt, in welcher Form auch immer, ergänzte Pfarrer Eckhard Struckmeier, das werde man sehen müssen. Eine Aufgabe indes, wie im vergangenen Sommer beim Matthäus-Gemeindehaus, sei kein Thema.
Was also tun? Auch in Sachen Thomas-Gemeindehaus schnitt Claus Wischmeyer die Ehrenamtlichkeit an. Hinzu komme, dass Küsterin Adelheid Kassen Ende 2007 in den Ruhestand gehe. Einerseits sei es nicht vorstellbar, die Stelle neu zu besetzen. Andererseits: »Kann das Haus ohne Küster betrieben werden?« Oder reiche ein Küster für die gesamte Gemeinde, der dann durch ehrenamtliches Engagement unterstützt werde?
Jede Menge Fragen, mit denen sich vor allem das Presbyterium in nächster Zeit beschäftigen werde, die nächste Gemeindeversammlung ist für den 31. Mai im Thomas-Gemeindehaus anberaumt. Aber auch auf der Kreissynode am kommenden Montag im Gemeindehaus in Blasheim komme schon einiges auf die Tagesordnung , wie etwa die Regionenbildung.

Artikel vom 25.01.2006