25.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zwischen Mystik und Fantasie

Ausstellung: Anne Huppelsberg und Karin Werlich zeigen »Kontraste«

Schlangen (bu). Eine gute Bekannte konnte Wolfgang Hackauf, Vorstand der Volksbank Schlangen, bei der Ausstellungseröffnung in den Räumen der Bank begrüßen. Anne Huppelsberg, Künstlerin aus Lemgo, zeigt bereits zum dritten Male einen Ausschnitt ihre Wirkens in der Sennegemeinde. Bis zum 28. Februar sind nun ihre Arbeiten unter dem Titel »Kontraste« in einer Gemeinschaftsausstellung mit Bildern von Karin Werlich zu bewundern.

»Offensichtlich ist Schlangen ein gutes Ausstellungspflaster«, stellte Hackauf bei der Begrüßung der beiden befreundeten Lemgoer Künstlerinnen launig fest. In seiner Einführung in die Präsentation wies er auf die kontrastierende Wirkung der Bilder beider Frauen hin.
Auf der einen Seite seien die Pastell-Arbeiten von Anne Huppelsberg zu sehen. Bilder, die unter anderem phantastische Landschaften zeigten, geheimnisvoll, verwunschen und manchmal märchenhaft irreal. »Dennoch findet sich in diesen Werken durchaus ein gehöriges Maß an Realität«, bemerkte er. Der Betrachter, der schon einmal frühmorgens auf einer nebelverhangenen Lichtung die Schönheit der Natur habe erleben dürfen, könne sich in den verwunschenen Landschaften von Anne Huppelsberg wiederfinden.
Bei einem Rundgang fällt zudem die Farbigkeit der Arbeiten Huppelsbergs ins Auge, Bei näherer Beschäftigung mit den Motivender Künstlerin, die bereits in Belgien und Großbritannien ausgestellt hat, erschließen sich magische Wesen, die zum Beispiel aus dem Abstrakten heraus Gruppen von Fischen oder Vögeln entstehen lassen. Wolfgang Hackauf bringt es auf den Punkt: »Selbst dort, wo es nur eine Landschaft zu bewundern gibt, glaubt man, dass jeden Augenblick eine Elfe, ein Troll oder ein Einhorn ins Bild tritt.«
Auf der anderen Seite - im Kontrast dazu - Karin Werlich. Die Lemgoerin, die ihre ersten Ausstellungen in Santo Domingo und Santiago in den frühen 80-er Jahren zeigte, lässt den Besucher großformatige Acrylmalerei erleben, die durch die Dominanz der Farbe blau ins Auge fallen. Die Themenwahl ihrer Bildmotive ist vielfältig. Sie greift Mythologisches, Religiöses aber auch Gesellschaftskritisches auf. »Menschliches Antlitz und Animalisches, Anlehnung an das Altertum wie beim Bild der Vestia, die griechische Eule, der Rabe als Sinnbild der Klugheit, aber auch Unglücksbringer und Bote des Todes, sind zu sehen. Ich erlebe das Spannungsfeld zwischen Mann und Frau, zwischen den Geschlechtern und Bedrohliches präsentiert sich in vermummten Gestalten und Gevatter Tod«, beschreibt Hackauf seine Eindrücke.
Bei beiden Künstlerinnen werde auch der Kontrast innerhalb ihres eigenen Schaffens deutlich. Karin Huppelsberg male eben nicht nur verwunschene Landschaften, sondern auch den Blumenstrauß. Und Karin Werlich zeige eben nicht nur das Spannungsfeld zwischen den Geschlechtern und eine Affinität zur Antike, sondern bringe auch die Zitronenfrüchte oder die Muscheln am Strand auf die Leinwand.

Artikel vom 25.01.2006