Bielefeld (bp). Für die beiden Ratsmitglieder Regine Weißenfeld (SPD) und Lisa Rathsmann-Kronshage (Grüne) ist es vor allem eine Frage der Koordination, dass aus einer herkömmlichen Kindertagesstätte ein Familienzentrum wird. Damit sind sie mit ihrem Antrag, den sie Donnerstag im Rat einbringen wollen, auf einer Linie mit der Landesregierung: Die plant in NRW die Einrichtung von 173 Familienzentren - pro Kommune/Gemeinde eines. Rotgrün in Bielefeld will noch einen Schritt weiter gehen: Regine Weißenfeld und Lisa Rathsmann-Kronshage wünschen sich ein Familienzentrum pro Stadtteil. Ein solches »Haus der Familie« soll aus einer herkömmlichen Kindertagesstätte entstehen - kostenneutral. Die beiden Kommunalpolitikerinnen sind überzeugt, dass ein neues Programm oft weniger eine Frage des Geldes denn der Koordination ist. Zu einem Kinderzentrum gehörten eine Erweiterung der Öffnungszeiten bis in die Abendstunden, Samstagsbetreuung, eine Möglichkeit für Kinder, im »Kinderhotel« im Notfall übernachten zu können, eine Station zur Betreuung von Kindern, die leicht erkrankt sind - damit berufstätige Eltern sich nicht gleich bei einem Schnupfen Urlaub nehmen müssen. Dazu gehörten aber auch Angebote wie Sprachkurse (für die Eltern), eine von den Eltern selbst organisierte Babysitterbörse, die Nutzung von freien Räumen für Kindergeburtstage oder Nachbarschaftstreffen. Die beiden Ratspolitikerinnen sind überzeugt, dass es angesichts sinkender Kinderzahlen zu einem größeren Wettbewerb zwischen den Kindertagesstätten kommen werde: »Sie müssen ein Angebot machen, das sich von dem der Konkurrenz abhebt« In einem ersten Schritt sollte, so Weißenfeld und Rathsmann-Kronshage, die Fachverwaltung gemeinsam mit den Kita-Trägern ein solches Angebot entwickeln. Beide rechnen mit Zustimmung im Rat: »Schließlich geben sich doch alle Parteien sehr familienfreundlich.«
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