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Empfehlung
oft falsch

Neue Schulstudie


Essen (dpa). Die Empfehlungen von Grundschulen an Viertklässler, Realschule oder Gymnasium zu besuchen, erweisen sich häufig als nicht zuverlässig. Dies belegt eine neue Studie des Schulforschers Rainer Block von der Universität Essen.
So hatten in Nordrhein-Westfalen 83,9 Prozent der 15-jährigen Hauptschüler, die zuvor im Gymnasium oder der Realschule gescheitert waren, als Zehnjährige eine Empfehlung ihrer Grundschullehrer für eben diese Schulformen erhalten. 62,6 Prozent der Realschüler, die zuvor das Gymnasium besucht hatten und von dort wegen unzureichender Leistungen »absteigen« mussten, waren zuvor von ihrer Grundschule als »gymnasial-tauglich« eingeschätzt worden. »Die Daten belegen erneut die Fragwürdigkeit der Schul-Laufbahn-Prognose bei Zehnjährigen«, sagte der Schulforscher gestern.
Auch die internationale IGLU-Grundschul-Untersuchung hatte unlängst gezeigt, dass diese Lehrer-Empfehlungen in vielen Fällen das spätere Leistungsvermögen der Kinder falsch abschätzen. Zudem werden Schüler aus einkommensstarken Elternhäusern bei diesen Empfehlungen oftmals begünstigt, Mädchen und Jungen aus ärmeren Familien dagegen benachteiligt - trotz gleicher Leistungsfähigkeit.
www.uni-essen.de

Artikel vom 24.01.2006