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WestLB-Chef Fischer

Thomas Fischer in Bielefeld.
Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Die Landesbanken müssen sich von ihrer an Bundesländer-Grenzen orientierten Struktur lösen und »in Marktgebieten denken«. Dies erklärte Dr. Thomas Fischer, Vorstandsvorsitzender der WestLB, gestern in einem Pressegespräch vor Beginn des dritten Wirtschaftsdialogs der Sparkasse Bielefeld. Viele Institute seien zu schwach, um am großen Kapitalmarkt wirklich ein gewichtiges Wort mitzureden.
Nach Ansicht Fischers wird es in fünf Jahren statt derzeit elf Instituten »drei Blöcke plus Bayern« geben. Dies bedeute nicht notwendigerweise Fusionen. Denkbar seien auch andere Formen der Zusammenarbeit. Über den Wunschpartner der WestLB äußerte sich Fischer nicht.
Der Chef der Westdeutschen Landesbank betonte die Bedeutung des Drei-Säulen-Modells und der Sparkassen für die Wirtschaft. Es gebe keinen Grund, daran zu rütteln. Allerdings gebe es unterschiedliche Tendenzen innerhalb Deutschlands. So entschied sich NRW gegen eine öffentlich-rechtliche Direktbank, anders Bayern. Fischer schloss daher nicht aus, dass WestLB und Sparkassen ihren Beschluss noch einmal überdenken. Allerdings müsse die Initiative von den Sparkassen ausgehen.
Überflüssig nannte Hans-Georg Vogt, Vorstandschef der Sparkasse Bielefeld, die Politiker-Forderung auf ein verbrieftes Recht jedes Bürgers auf ein Girokonto. In NRW sei dies längst Wirklichkeit.

Artikel vom 25.01.2006