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Verschoben scheint doch »aufgehoben«


Der Artikel »Schienenprojekte stehen auf der Landes-Streichliste« ist Gegenstand folgender Zuschrift:

Voll Unverständnis hat die Bürgerinitiative Pro Linie 3 aus der Presse erfahren müssen, dass die Verlängerung der Stadtbahnlinie nach Theesen nicht mehr eine vordringliche Maßnahme im Gesamtverkehrswegeplan des Landes NRW darstellt. Sowohl in den Berechnungen von moBiel als auch in denen der Stadtverwaltung war immer wieder nachgewiesen worden, dass diese Linie im Gegensatz zu vielen anderen Verkehrsprojekten eine sinnvolle Investition darstellt, da sie erstens wirtschaftlich ist, weil der Betrieb der Stadtbahn für die Weiterführung bis Theesen keine Zuschüsse benötigt, und da zweitens die Belastung der Jöllenbecker Straße mit Privatautos und damit auch die Schadstoffbelastung in Bielefeld deutlich reduziert werden kann. Der Antrag auf Förderung dieses Projekts bei der Landesregierung hätte schon vor Jahren gestellt werden können, wenn nicht seit sechs Jahren CDU und FDP das gesamte Genehmigungsverfahren mit immer neuen Verfahrentricks verhindert hätten. Dazu kommt nun eine CDU/FDP-Landesregierung, die offensichtlich kein Interesse an der Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs hat. Denn wie sonst kann man verstehen, dass für Bielefeld nur noch der Ausbau der Bundesstraße 61 zwischen Altenhagen und Brake vordringlich ist, aber weder der Ausbau der Sennebahn noch die Verlängerung der Stadtbahnen nach Theesen und Milse eine wesentliche Bedeutung in der Planung des Landes NRW haben.
Dass nun die Stadt Bielefeld sich gegen die Herabstufung wehren will, ist gut und richtig. Nur kann die CDU/FDP-Landesregierung darauf verweisen, dass die Stadt Bielefeld mit Oberbürgermeister David in den letzten Jahren selbst dafür gesorgt hat, dass die Planung für den Weiterbau der Stadtbahn bis Theesen immer weiter verschoben worden ist.
Das Sprichwort »Verschoben ist nicht aufgehoben« hat hier eine sehr deprimierende Bedeutung bekommen: »Die Planung wurde verschoben, die neue Landesregierung hat sie aufgehoben.«
HENNES KLAUS Bielefeld

Artikel vom 25.01.2006